Karben. Fast 1000 Unterstützer-Unterschriften hat die von der Schulelternbeiratsvorsitzenden Anette Völker-Hedderich gestartete Petition zur sofortigen Sanierung des Altbaus der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) erhalten. Jetzt unterstützt das Anliegen auch die Kommunalpolitik. Und hat zudem noch weitergehende Forderungen.
In der Petition heißt es: »Seit vielen Jahren warten die Schüler/innen auf dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen des Altbaus der Kurt-Schumacher-Schule und es passiert nichts. Nach jahrelangem Vertrösten wollen wir nicht mehr mit ansehen, wie die Schule unserer Kinder verfällt. Wir fordern eine konsequente Umsetzung der längst fälligen Schulbausanierungsmaßnahmen im Altbau der KSSK.«
Im Einzelnen wird neben einer Dämmung des Gebäudes auch die Sanierung der Fenster, die Instandsetzung der offenen Decken mit herunterhängenden Kabeln gefordert. Außerdem wird in der Petition verlangt, dass es eine Verdunklungsmöglichkeit in den Klassenräumen geben soll, damit auch dort mit Beamern gearbeiten werdenkann.
Die Elternbeiratsvorsitzende Annette Völker-Hedderich formuliert: »Alle Schülerinnen und Schüler brauchen annehmbare Lernbedingungen, alle Lehrerinnen und Lehrer akzeptable Arbeitsbedingungen.« (Diese Zeitung berichtete).
Alle für einen Antrag
Die Petition steht zwar auf der städtischen Homepage, eigentlicher Adressat ist der Wetteraukreis, der für die Schulen zuständig ist. Die Kommunalpolitik hat für die nächste Sitzungsrunde einen entsprechenden Antrag formuliert. Er hat mehr den Charakter einer Resolution.
Initiiert vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Mario Beck haben sich auch alle anderen Fraktionen und die einzelnen Stadtverordneten angeschlossen, sodass der Antrag von insgesamt sechs Politikern unterzeichnet worden ist.
Anerkennung und Kritik
Die Fraktionschefs Mario Beck (CDU), Thomas Görlich (SPD), Thorsten Schwellnus (Freie Wähler), Rainer Knak (Grüne), Uwe Maag (Linke) und Oliver Feyl (FDP) bekunden, dass sie die auf der städtischen Homepage eingereichte Petition unterstützen. »Wir begrüßen, dass der Wetteraukreis als Schulträger Haushaltsmittel sowohl für die Altbausanierung als auch für den sanitären Bereich der Großsporthalle eingestellt hat, die im Zuge des KIP-Programms (Kommunales Investitionsprogramm des Landes Hessen) auch fristgerecht zu verausgaben sind.«
Man setze sich dafür ein, dass die Sanierungen im Rahmen des vergaberechtlich Zulässigen schnellstmöglich beginnen. Kleinere Maßnahmen sollten dabei möglichst vorgezogen werden, verlangen die Fraktionen.
In dem interfraktionellen Antrag wird dem Wetteraukreis die Hilfe der Stadt Karben bei der Planung und Bauüberwachung »trotz knapper eigener Kapazitäten« angeboten, »weil uns die KSS sehr wichtig ist.«
Darüber hinaus spreche man sich seitens der Stadtverordnetenversammlung im Rahmen der Schulentwicklungsplanung dafür aus, die KSS im Blick auf das Einwohnerwachstum in Karben baulich zu erweitern, sodass ausreichend Räume für die Zielgröße von rund 1600 Schülern zur Verfügung stehen. »Unser Ziel ist, dass alle Karbener Kinder auch in Karben zur Schule gehen können und dabei in einem modernen Umfeld unterrichtet werden«, heißt es in dem interfraktionellen Antrag weiter. Man erkenne zwar an, dass der Kreis in den Standort Karben und insbesondere die KSS in der Vergangenheit massiv investiert habe. Die Politik verweist auf den »sehr gelungenen Neubau«. Allerdings bestehe beim Altbau Nachholbedarf, auch die Großsporthalle sei nach 30 Jahren in die Jahre gekommen, vor allem im Sanitärbereich.
Zudem erkennt die Karbener Kommunalpolitik an, dass es Zwänge etwa bei der europaweiten Ausschreibung gebe und dass die Planungsressourcen knapp seien. »Daher bieten wir in der Planungs- und Bauüberwachung städtische Unterstützung an«, heißt es in Richtung des Wetteraukreises.
Wann dieser Antrag behandelt wird, steht noch nicht fest. Wegen der Einstellung vieler Aktivitäten ruht vorerst auch das Tagen der Stadtverordneten im Parlament und den Ausschüssen.
Zentrale Bedeutung
Bürgermeister Guido Rahn teilt mit, dass die Stadt Karben die in der Petition gewünschten dringend notwendigen Sanierungen an der KSS unterstütze. Auch wenn Karben als kreisangehörige Stadt nicht für den Schulbau und die Unterhaltung der Schulen zuständig sei, so liege der Stadt doch sehr viel an einem guten baulichen Zustand und Ausstattung der Schulen in Karben.
Dazu sagt Rahn: »Die KSS ist eine der größten Schulen im Wetteraukreis und für die Stadt Karben von zentraler Bedeutung. Als Bürgermeister der Stadt habe ich daher bereits mit der Schulleitung als auch mit dem Landrat des Kreises Gespräche in Sachen Sanierung geführt.«