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»Politik muss mutig sein«

Die Grünen-Vorsitzenden Clemens Breest und Sabina Eberlein begrüßen das Publikum und als Referenten Jutta Deffner, Institut für sozial-ökologische Forschungen, sowie die Landtagsabgeordnete Kathrin Anders. Foto: Privat
Die Grünen-Vorsitzenden Clemens Breest und Sabina Eberlein begrüßen das Publikum und als Referenten Jutta Deffner, Institut für sozial-ökologische Forschungen, sowie die Landtagsabgeordnete Kathrin Anders. Foto: Privat

Grüne werben für einen Aufbruch und wollen »Die Stadt neu denken«

Bad Vilbel. Mehr als 100 Gäste waren der Einladung der Grünen in Bad Vilbel  zu ihrem Neujahrsempfang gefolgt und wurden von die beiden Vorsitzenden der Grünen in Bad Vilbel, Sabina Eberlein und Clemens Breest, begrüßt. Dr. Jutta Deffner vom Institut für sozial-ökologische Forschungen sowie die Landtagsabgeordnete Kathrin Anders sprachen beim Empfang über die anstehenden Herausforderungen des neuen Jahrzehnts.

Breest erinnerte, dass die Vilbeler Grünen in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiern können. »1980, als die Grünen sich gründeten, war Bad Vilbel noch eine ganz andere Stadt«, sagte er. Vieles habe sich mittlerweile zum Besseren gewandelt. Doch heute stehe die Stadt vor neuen und anderen Herausforderungen. Die Bereiche Demokratie, Soziales und Ökologie seiene Herausforderungen im neuen Jahrzehnt.

Verkehrswende
Eine besondere ökologische wie gesellschaftliche Herausforderung werde die Verkehrswende sein, prognostizierte Jutta Deffner. In ihrem Vortrag wies sie darauf hin, dass Stadtplanung stärker die Wegeverbindungen für die Nahmobilität und deren Aufenthaltsqualität berücksichtigen müsse. »Was wir heute falsch bauen, wirkt sich mindestens für 40 Jahre oder sogar noch länger aus«, mahnte sie.

Verhaltensänderung
In ihrem Vortrag formulierte Deffner auch klare Erwartungen an die Politik: »Momentan werden bei der Verkehrswende viele technische Fragestellungen diskutiert. Doch es braucht auch eine Verhaltensänderung. Politik muss den Mut haben, das anzusprechen. Sie darf nicht einfach abwarten.«

Kathrin Anders ging auf die sozialen Herausforderungen der Städte im neuen Jahrzehnt ein. »Wir benötigen bezahlbaren Wohnraum, eine flächendeckende Gesundheitsversorgung und gleiche Bildungschancen für alle«, forderte sie. »Uns muss jedes Kind am Herzen liegen.«
Auch mahnte sie zur Wachsamkeit angesichts des Rechtspopulismus in der Gesellschaft: »In den 1920er Jahren hat eine kleine rechtsradikale Partei es geschafft, sich durchzusetzen – mit verheerenden Folgen für Europa. Anders: »Angesichts des aktuellen Rechtsrucks in den Parlamenten und auf der Straße müssen wir gewarnt sein, dass sich diese verhängnisvollen Jahre des vergangenen Jahrhunderts nicht wiederholen.«

Für die Grünen war der Neujahrsempfang auch der Auftakt zur Erstellung des Wahlprogramms für die Kommunalwahl 2021. Unter dem Titel »Die Stadt neu denken« laden sie alle Bad Vilbeler in den kommenden Wochen zu mehreren thematischen Treffen ein, um Ideen zum Wahlprogramm zusammenzutragen. Sabina Eberlein: »Wir wollen den sozial-ökologischen Aufbruch für Bad Vilbel gestalten, damit wir die großen Herausforderungen des neuen Jahrzehnts in unserer Stadt meistern können.« (zlp)