Gleich zwei Baugebiete will die Stadt Karben in den nächsten Jahren ausweisen: eines in Burg-Gräfenrode, eines in Groß-Karben.
Karben. Der Blick von hier oben ist famos. Bis zu den Taunus-Höhen und der Frankfurter Skyline blickt man. Das ganze Tal der Nidda mit Karbens Stadtteilen liegt einem zu Füßen. Kein Wunder, dass genau hier im Osten von Groß-Karben das nächste große Baugebiet Karbens entstehen soll.
Doch wird die Waldhohl – das Areal zwischen Kurt-Schumacher-Schule, der Heldenberger Straße und dem Reiterhof Cost – nicht der nächste Ort in Karben sein, an dem neue Häuser gebaut werden. Mit dem Baugebiet Sohlweg2 in Burg-Gräfenrode ist die Kommune bereits im Genehmigungsverfahren. An die 35Häuser sollen bald im Süden des Stadtteils entstehen. „Das genügt für die Entwicklung Burg-Gräfenrodes“, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Das kleine Wohngebiet Bindweidring, binnen der vergangenen 15Jahre entstanden, habe dem Ort gut getan. Die Vereine beispielsweise freuten sich über den Nachwuchs.
In Burg-Gräfenrode hat sich die Stadt zügig die Grundstücke sichern können. „An der Waldhohl sind auch alle Grundstückseigentümer einverstanden – bis auf zwei“, räumt Rahn ein.
Infrastruktur teuer
Dem Vernehmen nach sind sie nicht einverstanden mit dem Preis, den die Stadt pro Quadratmeter zahlen möchte. Rahn lehnt das ab: „Keiner bekommt mehr als ein anderer.“ Sollten die Eigner nicht mitziehen, werde die Stadt andere Lösungen suchen: „Dann gibt es eben nur 60 Häuser“, sagt Rahn, statt projektierter 100 bis 120Bauplätze. Oder es würden Flächen im Baugebiet als Grünzonen erhalten. „Wenn es gar nicht geht, ziehen wir andere Baugebiete vor“, sagt der Bürgermeister. Auch in der Innenstadt sei das Baugebiet Brunnenweg2 zwischen Luisenthaler und Brunnenstraße weiter sinnvoll.
Denn die Wertsteigerung, wenn aus Feldern Bauland wird, könne die Kommune den Eigner nicht allein überlassen. „Wir müssen ja auch die Infrastruktur zur Verfügung stellen, und das ist teuer“, erinnert Rahn. So seien 25Prozent der Baugebietsflächen nicht bebaubar, würden für Straßen, Wege, Spielplätze gebraucht. Auch müsse die Stadt für neue Einwohner beispielsweise Kita-Plätze einrichten.
Indirekt könnte das in der am Breul geplanten Kita funktionieren, wenn diese die Groß-Karbener entlaste. Die neue aber soll bis zu zwei Millionen Euro kosten. (den)