Bad Vilbel. Durch die Verbesserung der Wasserqualität sowie zahlreiche Renaturierungsmaßnahmen an der Nidda und ihren Seitengewässern konnten in den letzten Jahren große Erfolge im Natur- und Artenschutz erzielt werden. Neben zahlreichen Vogelarten konnten auch viele an der Nidda ausgestorbene Fischarten ihr Terrain zurückerobern. Selbst Fachleute kamen hierüber ins Staunen, erklärt der Bad Vilbeler Gewässerökologe Gottfried Lehr. Auch der Kormoran profitierte von dieser Entwicklung und ist nun seit über einem Jahrzehnt fester Bestandteil der „Nidda Fauna“. Immer wieder jedoch komme es zu Konflikten. Während einige Vogelschützer behaupten, der Kormoran sei völlig unschädlich für den Fischartenschutz, kommt es andererseits immer wieder lauthals zu der Forderung, den Kormoran durch Abschüsse zu dezimieren. Zu diesem Thema gibt es am Donnerstag, 15. November, um 19.30 Uhr im Kurhaussaal eine Podiumsdiskussion „Der Kormoran – Kult oder Killer?“
Weil weder die Vertreter des Vogelschutzes noch die des Fischartenschutzes mit der jetzigen Situation zufrieden seien, wolle man die Frage erörtern „Soll man den Kormoran wirklich schießen? Ist der Kormoran für den Fischbestand so harmlos wie behauptet? Gibt es überhaupt ein Konzept?“, unterstreich Lehr. „Dies und viele Aspekte mehr sollen in einer Podiumsdiskussion beleuchtet werden. Wir erwarten keine Lösung, aber eine kontrovers und sachlich verlaufende Diskussion und hoffentlich viele neue Aspekte zu diesem Thema“.
Zur Podiumsdiskussion sind zahlreiche kompetente Vertreter eingeladen, so Karl Apel (Hessisches Umweltministerium), Ralf Eichelmann (Untere Naturschutzbehörde), Dr. Egbert Korte (Büro für Fischökologische Studien), Gottfried Lehr (IG Nidda), Dr. Thomas Paulus (Gemeinnützige Fördergesellschaft, Gewässernachbarschaften), Rjurik Nentwig (ebenfalls IG Nidda) und Dr. Klaus Richarz (Vogelschutzwarte Fechenheim). (sam)