Karben. Anlässlich der Beratungen des regionalen Flächennutzungsplans Rhein-Main führte die CDU mehrere Ortsbegehungen durch. „Vor Ort kann man einfach viel besser als auf Planunterlagen sehen, über was man eigentlich entscheidet“, meint Groß-Karbens Ortsvorsteher Werner Gold (CDU). Zudem hatte CDU-Fraktionsvorsitzender Mario Beck zur Versachlichung der Debatte um das neue Stadtzentrum aufgerufen. „Die Vorstellungen des Bürgermeisters und die unsrigen liegen gar nicht so weit auseinander, da auch wir für eine zusätzliche Grünfläche sind“, so Beck nach einer Ortsbegehung der CDU-Fraktion.
Beck weist darauf hin, dass die Koalition ohnehin nur eine Bebauung rund um den zwischen City-Center und Bahnhofskreuzung geplanten Kreisel vorgesehen habe. Im Norden bleibe also genug Platz für Grünflächen. „Dort machen Grünflächen auch am meisten Sinn. Die Nidda samt Radweg, der Rapp’s Naturerlebnisgarten und das Jukuz wären in unmittelbarer Nähe, so dass ein zusammenhängendes Naherholungsgebiet entstünde. Das südliche Gebiet an der L3205 (Bahnhofstraße) bietet dagegen keinen Naherholungswert und ist für eine Bebauung als Lückenschluss im Stadtzentrum besser geeignet“, sagte Beck.
Außerdem bekräftigt der Fraktionschef die Vorteile eines Kreisverkehrs zwischen dem City-Center und Bahnhofskreuzung, wo dann die Ampel wegfallen würde. Die Innenfläche des Kreisels könne attraktiv gestaltet werden, so dass ein repräsentatives Eingangstor zur Stadt entstünde. Zudem würden sowohl das bestehende Neubaugebiet als auch das City-Center besser angebunden. Für Fußgänger könnten Zebrastreifen geschaffen werden, so dass eine bislang sehr gefährliche Stelle entschärft werden würde.
„Diese Vorteile des Kreisels bekommt die Stadt auch noch kostenlos, da die Hessische Landgesellschaft als potenter Investor die Kosten übernehmen würde“, argumentiert Beck. Eine weitere Ortsbegehung führte die Union in die Assenheimer Straße, hinter der nach den Vorstellungen des Magistrats eine Wohnbaufläche im Flächennutzungsplan ausgewiesen werden soll. „Dieser Plan wird nicht Wirklichkeit werden“, war sich die Koalition nach der Begehung einig.
Hauptargument der Union sowie ihrer Koalitionspartner gegen das Baugebiet an der Assenheimer Straße sei die in der Nähe geplante Nordumgehung Groß-Karben. „Wir sind heilfroh, dass wir endlich einen Baubeginn vor Augen haben. Wir wollen hier kein neues Konfliktpotenzial schaffen und sehen den Sinn und Zweck einer Umgehungsstraße nicht darin, an sie ein neues Baugebiet dranzuklatschen“, meint CDU-Vorsitzender Guido Rahn, der auch Vorsitzender des Ausschusses für Stadtplanung und Infrastruktur ist.
Kritisch sei auch die verkehrliche Erschließung über die Mühlgasse, die zusätzlichen Verkehr in den engen Groß-Kärber Ortskern zöge. (cwi)