Bad Vilbel. Das seit Jahren brachliegende Ströbel-Areal in bester Innenstadtlage möchte der Schönecker Architekt Karl-Heinz Groll beleben: durch ein Geschäftsgebäude mit zwei Läden und mit fünf Reihenhäusern samt Spielplatz.
Noch immer verharrt es im Dornröschenschlaf, das 1850-Quadratmeter große Filetstück in bester Innenstadtlage auf dem Gelände der ehemaligen Konditorei von Karl Ströbel in der Frankfurter Straße 55 – 57. Das reizt den Schönecker Architekten Karl-Heinz Groll, der nun eine zweite Chance gekommen sieht für eine Baumassestudie, die er schon im Jahr 2007 mit Ströbel und dem damaligen parteilosen Stadtbaurat Dieter Peters umsetzen wollte – bis damals der Bad Vilbeler Wirtschaftsförderer Rüdiger Wiechers (CDU) die ITG ins Boot holte.
Seinerzeit habe es bereits eine Bauvoranfrage gegeben, erinnert sich Groll. Die könne jetzt rasch erneuert werden. „Ich habe einen Investor in der Wetterauer Gegend“, sagt Groll. Dieser sei weiterhin bereit, den Entwurf zu realisieren. Groll legt im Übrigen Wert darauf, seine Vorschläge als Parteiloser einzureichen: „Es gibt keine CDU- oder SPD-Architektur, sondern nur gute und schlechte“.
Seine Pläne sehen vor, dass zur Frankfurter Straße hin ein dreigeschossiges Geschäftsgebäude mit Arkaden-Architektur entstehen soll. Dort könnten zwei Läden mit 500 Quadratmetern Fläche unterkommen. Weiterhin sei Platz für beispielsweise zwei Arztpraxen, eine Kanzlei und im Dachgeschoss für zwei Agenturen oder entsprechenden Wohnraum. Dahinter könnten fünf Reihenhäuser mit Ober- und Dachgeschoss für junge Familien mitten in der Stadt entstehen – mit Kinderspielplatz, Gartenland und Grillplatz, schwärmt Groll. In einer Tiefgarage seien 39 Plätze realisierbar. Das Gefälle im rückwärtigen Bereich solle eingeebnet werden. Die Größe der Reihenhäuser im Passivhaus-Standard hat er noch nicht kalkuliert. Auch das voraussichtliche Investitionsvolumen sei noch nicht absehbar. Kalkuliert in dem damaligen Entwurf sind lediglich die Abbruchkosten für die Ströbel-Gebäude mit etwa 200 000 Euro. Wichtig ist Groll bei seinem Vorschlag, dass dieser dem Wunsch vieler entspreche, wieder in der Stadt wohnen zu können – „und nicht nur am Waldrand“. Auch für Senioren sei das attraktiv, sie hätten dann nur kurze Wege für ihre Besorgungen. Auch betreutes Wohnen sei an diesem Standort denkbar.
„Durch zusätzliche Anwohner wäre abends auch wieder was los in der Stadt“, sagt Groll. Und der Architekt blickt zurück auf „drei Jahre vergeudete Zeit – das Areal könnte längst bebaut sein“.