Karben. Die Kinder in Petterweil können sich freuen. Denn in diesen Tagen haben die Umbauarbeiten für den neuen »Leuchtturmspielplatz« in Petterweil begonnen.
Schon jetzt gilt der Spielplatz an der Riedmühlstraße in Petterweil als Geheimtipp. Denn der rund 4000 Quadratmeter große Spielplatz liegt etwas abseits gelegen am Ufer des Heitzhöferbaches im Schatten von vielen hohen alten Bäumen. Vor wenigen Tagen rückten nun die Bagger an. Der Spielplatz soll umgestaltet werden und dabei seinen Charakter ändern. Von einem eher herkömmlich gestalteten Spielplatz soll er zu einem weiteren »Leuchtturmspielplatz« der Stadt ausgebaut werden.
»Die Idee mit den Leuchtturm-Spielplätzen hatte ich beim Friseur. Viele Eltern fahren mit ihren Kindern zu ganz besonderen Spielplätzen in die umliegenden Kommunen. Aber warum müssen sie wegfahren? Warum bauen wir unsere eigenen Spielplätze nicht ähnlich aus?«, erzählt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) auf dem inzwischen eher einer Baustelle als einem Spielplatz ähnelnden Platz in der Riedmühlstraße. Gesagt, getan. Fast alle Spielgeräte sind mittlerweile abgebaut. Und da, wo sich früher der Sandkasten befand, heben nun Bagger den Boden aus.
Kinder nach deren
Wünschen befragt
Denn vorbei sind die Zeiten, in denen auf einem Spielplatz lediglich ein Sandkasten, eine Rutsche und eine Wippe standen. »Was noch gut ist, bleibt natürlich stehen«, erklärt die Architektin Zaklina Vlaski. Für sie ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort. Und um auch die Kinder in die Planung mit einzubeziehen, hat sie vorab zwei Schulklassen aufgesucht und die Kinder nach ihren Wünschen befragt. Herausgekommen ist dabei ein attraktives Areal mit zwei Trampolinen, zwei Baumhäusern, und zwar ein großes in einer Höhe von etwa 6,50 Meter und ein kleineres, tiefer gelegeneres, dazu eine 4,30 Meter lange Rutsche – übrigens die höchste und längste Rutsche in ganz Karben. Hinzu kommen zwei Nestschaukeln.
Erhalten bleiben ein Klettergerüst, der Sandkasten bekommt einen neuen Standort und die Tischtennisplatte sowie die Vogelnestschaukel gibt es auch noch. Auch der Heitzhöferbach spielt bei der Planung eine wichtige Rolle. »Er soll zwar nicht der Themenschwerpunkt des Platzes sein, aber doch weiter ein beliebtes Betätigungsfeld«, verrät die Architektin. Der Zugang zu ihm ist auch künftig frei, da selbst bei Hochwasser der Bach nicht tiefer als 30 Zentimeter ist. Deshalb müssen auch keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden.
Neue Sitzgruppen
Und noch eine Besonderheit hat der Spielplatz: Die ihn umgebenden Bäume bieten im Sommer ausreichenden Schatten, und so können es sich die Eltern, während ihre Kinder herumtoben, auf den für sie neu geschaffenen Sitzgruppen unter den schattenspendenden Bäumen gemütlich machen. Und weil die dicht stehenden Bäume den Platz so prägen, waren sie auch verantwortlich für die Wahl des Mottos. »Abenteuerwald-Spielplatz« soll er fortan heißen«, verrät der Bürgermeister. Es ist bereits der fünfte Themenspielplatz in Karben.
Bisher wurden schon im Burggarten in Burg-Gräfenrode der Spielplatz »Liesels Fluchttunnel« realisiert, in Groß-Karben lädt am Hessenring der »Wasser-Spielplatz« ein, in Kloppenheim ist hinter dem Kindergarten der »Waldgeister-Spielplatz« zu finden und in Okarben befindet sich schließlich Karbens größter »Leuchtturmspielplatz«. Sein Motto lautet »Römerlager«. Im kommenden Jahr soll dann noch in Rendel ein »Leuchtturmspielplatz« in der Goerdelerstraße hinzukommen. Und parallel dazu wird der große Spielplatz am Günter-Reutzel-Sportfeld in Klein-Karben mit neuen Spielgeräten erweitert werden, so dass dann jeder Stadtteil auch über einen eigenen »Leuchtturmspielplatz« verfügt.
Rund 230 000 Euro soll der Spielplatz-Umbau in Petterweil kosten. Die Arbeiten laufen bereits auf Hochtouren, und wenn das Wetter mitspielt und der Rasen gut anwächst, soll der neue Spielplatz pünktlich zu den Sommerferien eröffnet werden. Von Jürgen W. Niehoff