Pfingsten ist eines der drei großen Feste der Christenheit. Die anderen sind mit Jesus verbunden: Weihnachten feiern wir seine Geburt, Karfreitag seinen Tod und Ostern seine Auferstehung. An Pfingsten aber geht es um den Heiligen Geist, den Geist Gottes. Das macht Pfingsten schwerer verständlich und komplizierter zu begreifen.
Die biblische Pfingstgeschichte erzählt, wie 50 Tage nach Jesu Auferstehung die Jüngerinnen und Jünger verängstigt und hoffnungslos beieinander sitzen. Und dann bläst ihnen ein neuer Wind um die Ohren: der Heilige Geist. Sie werden von Gott berührt und bewegt und erwachen aus der eigenen Ohnmacht. Einfache Frauen und Männer verlassen ihre Zuflucht in einem Privathaus, sie gehen auf die Straße und beginnen, von Jesus zu erzählen. Auf einmal ist die eigene Angst wie weggeblasen und eine Gemeinschaft entsteht, die sich gegenseitig unterstützt. „Sie hielten an der Lehre der Apostel fest, am Brechen des Brotes, am gemeinsamen Abendmahl und Gebet… Sie alle bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam, sie verkauften von ihrem Hab und Gut, teilten und gaben davon anderen, die weniger hatten, jedem so viel, wie er brauchte“ (Apostelgeschichte 2,42-45).
Eine hoffnungsfrohe, sich unterstützende Gemeinschaft entsteht, die etwas ausstrahlt, das andere begeistert. Diese Idee ist bis heute lebendig, z.B. bei den „grünen Damen und Herren“, einer evangelischen Ehrenamtlichen-Organisation, die sich um Menschen in Altenheimen und Krankenhäusern kümmert. „Unser Anliegen ist es, sich Zeit zu nehmen für das Wohlbefinden dieser Menschen. Wir tun Dinge, zu denen die hauptamtlichen Mitarbeiter der Häuser nicht die nötige Zeit und Ruhe haben.“ Wir möchten „zu den Patienten Vertrauen aufbauen und ihnen Ängste nehmen oder mit kleinen Diensten eine Freude machen.“
Hier können wir sehen, wie der Heilige Geist noch heute mitten unter uns wirkt.
Solche und weitere Gedanken zu Pfingsten können Sie am Pfingstsonntag in den Kirchen erleben und beim ökumenischen Gottesdienst aller 11 Vilbeler christlichen Gemeinden am Pfingstmontag auf dem Niddaplatz: in Gebeten, Texten, Liedern und Musik. Seien Sie dabei, wenn hoffentlich wieder eine begeisternde, mutmachende Gemeinschaft entsteht.
Ich wünsche Ihnen: Frohe Pfingsten. Ihre Pfarrerin
Dr. Irene Dannemann
Ev. Heilig-Geist-Gemeinde,