Nidderau. Peter Hamm, 58 Jahre, leitender Kriminalbeamter beim Polizeipräsidium Südosthessen in Offenbach, seit über 30 Jahren in Windecken wohnhaft und CDU-Mitglied seit vergangenem Jahr. Das sind die Eckdaten des Bürgermeister-Kandidaten, den die Mitglieder des CDU-Stadtverbandes einstimmig (32 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen) wählten.
Ein eigener Kandidat zeige die Stärke der Partei, so Stadtverbandsvorsitzender Bernd Zeller. Als treibende politische Kraft in Nidderau habe die CDU deshalb auch „die Pflicht und das Recht, um den Bürgermeisterposten mitzukämpfen“. Im Übrigen gehöre der Chefsessel im Rathaus nach fast 40 Jahren „SPD-Herrschaft nun endlich in CDU-Hände“.
In seiner Vorstellungsrede betonte Peter Hamm Senior, dass er seit vielen Jahren nicht nur politisch interessiert sei, sondern ein Faible für die Kommunalpolitik habe. „All die Neuerungen und die Ereignisse auf Stadtebene habe ich in der Vergangenheit zwar sehr genau verfolgt, konnte aber mich wegen meines Berufs bisher noch nicht aktiv einbringen“, sagte der 58-Jährige über seinen späten Einstieg in die Kommunalpolitik. Das soll sich nun ändern, zumal er 2008 aus seiner aktiven Laufbahn als Kriminalbeamter ausscheiden wird. Schon einmal war er der Politik näher getreten: Vor 15 Jahren hatte er in seiner Freizeit und in den Abendstunden politische Wissenschaften an der Uni Frankfurt studiert. „Damals ging es aber mehr um die wissenschaftliche Theorie.“
Mit dem Eintritt in die Kommunalpolitik wolle er nun seine Erkenntnisse in die Praxis umsetzen. Wegen seiner 40-jährigen Berufserfahrung habe er genug Erfahrungen mit Behörden sammeln können.
Zu seinen Zielen äußerte Hamm, dass es Nidderau zwar derzeit wegen der Einnahme von 16 Millionen Euro Gewerbesteuer in diesem Jahr wirtschaftlich recht gut gehe. Doch die Zeiten würden sich aber wieder ändern. Er lege deshalb vor allem Wert auf die Wirtschaftsförderung. Nicht an der Ausgabenseite wolle er deshalb streichen, sondern auf der Einnahmeseite für mehr Nettozahler sorgen. Ärgern würde ihn auch, dass Nidderau nur wenige Kilometer entfernt immer noch so unbekannt sei. Deshalb muss in seinen Augen das Stadtmarketing zukünftig stärker forciert werden.
Nach seinen Vorstellungen fehlt der Stadt auch nach 40 Jahren immer noch ein Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den einzelnen Stadtteilen. Deshalb möchte er die geplante Stadtmitte so gestalten, dass sie zu einem echten Begegnungsort aller Bürger wird. Dafür müsse sie nach seinen Vorstellungen jedoch so geplant werden, dass sie zu etwas besonderem wird „und nicht nur zu einer öden Ansammlung von weiteren Supermärkten neben ganz normaler Wohnbebauung.“ In der Diskussion wurde er noch zu den geplanten Windrädern in Schöneck befragt. Er habe nichts gegen Windkrafträder, nur müsse man die am richtigen Standort planen und vor allem im Einvernehmen mit der Bevölkerung. (jwn)