Klaus Minkel, CDU-Stadtverbandsvorsitzender: Die CDU bedauert die Entscheidung, die zu einem Verlust an Arbeitsplätzen im Bestand und zu einem Verlust an Arbeitsplätzen bei den Zuwächsen führen wird, woraus sich auch Nachteile beim Gewerbesteueraufkommen ergeben werden. Die Einschätzung erweist sich – leider – als zutreffend, dass die Stada AG nur für den firmennahen Standort wesentlich mehr zu zahlen bereit war als bei einem auswärtigen Standort. Das konsequente Eintreten der Stadt für die wirtschaftliche Entwicklung des bedeutendsten Unternehmen am Ort verdient Anerkennung. Ebenso standen CDU und FDP hinter der Stada AG und ihren Mitarbeitern. Von SPD und Grünen kann man das leider nicht behaupten. Bekämen diese Leichtgewichte die Verantwortung in der Stadt, hätte man es sich sehr schnell mit vielen Betrieben verscherzt, mit den entsprechenden Konsequenzen.
Hans-Ullrich Callies, SPD-Fraktionschef: Die Stadt konnte sich nicht gegen entschiedene Interessen von Bürgern durchsetzen. Wir bedauern aber, dass die Stada nicht in Bad Vilbel investiert. Wir haben den Bürgermeister immer wieder aufgefordert, einen Runden Tisch einzurichten. Stattdessen hat er sehr früh ausschließlich auf die Karte Stada gesetzt und die Bürgerinteressen völlig ignoriert.
Annette Jost, FDP-Vorsitzende: Auch wenn es aus unternehmerischer Sicht nachvollziehbar ist, so ist doch die Entscheidung der Stada sehr bedauerlich. Es ist ein schwarzer Tag für Bad Vilbel, den uns das Taktieren und Agitieren der rot-grünen Bedenkenträger eingebrockt hat. Verlierer sind die Bürger der Stadt, denn ohne Steuereinnahmen werden sie auf liebgewonnene kulturelle und soziale Errungenschaften verzichten müssen. Es ist jetzt wohl auch nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die Stada-Verwaltung geht, der Firmensitz verlegt wird und der größte Gewerbesteuerzahler Bad Vilbels die Lichter ausmacht.
Ulrich Rabl (Grüne): Es ist für Bad Vilbel sehr bedauerlich, dass die Stada das Lager jetzt an einem anderen Standort baut. Die CDU hätte mit allen Beteiligten über die Pläne auch sprechen sollen, statt selbstherrlich zu sagen: Wir drücken das jetzt durch. Deswegen ist die Absage nun auch ein Erfolg für die Dortelweiler Bürger.
Herbert Anders (CDU), Ortsvorsteher Dortelweil: Aus städtebaulicher Sicht ist der Stada-Rückzug sehr positiv zu bewerten, weil den Dortelweilern ein so gigantisches Gebäude erspart bleibt. Auf der anderen Seite werden wohl Arbeitsplätze in Dortelweil wegfallen und keine neuen entstehen. Es bleibt aber auch abzuwarten, inwieweit die Stada nun den Standort Bad Vilbel insgesamt in Frage stellt. (dd)