Das Baugebiet „Im Schleid“ im Quellenpark wächst stetig. Immer mehr Häuser entstehen. Doch vor dem nächsten Bauabschnitt soll der Bebauungsplan auf Wunsch des Investors geändert werden. Es geht um die Bebauung im Osten direkt an der Bahnlinie und im Westen am geplanten Grünzug.
Bad Vilbel. Statt Stellflächen für Autos sollen an der Bahnlinie drei- bis viergeschossige Häuser in geschlossener Bauweise entstehen: Das sieht die Änderung des Bebauungsplanes vor. „Wir erhalten dadurch mehr Schallschutz. Außerdem wird festgesetzt, dass die Wohnräume mit Aufenthaltsqualität zur ruhigen Seite liegen müssen“, erklärte Claus Biermann, Bad Vilbels Fachdienstleiter Planung und Stadtentwicklung.
Schutz vor Bahnlärm
Gemeinsam mit Stefanie Horn von der Planergruppe ROB erläuterte er auf einer Bürgerinformationsveranstaltung die Ziele der geplanten Änderungen. Ob der Investor dann Reihenhäuser baut oder Wohnblocks, das liegt in seinem Ermessen. Vorgeschrieben ist aber eine geschlossene Bauweise ohne seitlichen Grenzabstand, so dass die so entstehende Häuserfront den Bahnlärm aus dem Stadtteil herausnimmt. Ursprünglich vorgesehen waren dort Stellflächen für die Fahrzeuge von Anwohnern.
Stadtplanerin Horn erklärte, dass im Planungsbüro außerdem der passive Schallschutz überarbeitet und ein Gutachten zum Erschütterungsschutz angefordert werde. Das sei nötig, weil das jetzt eingeplante Bauareal direkt an die Bahnlinie angrenze und der Ausbau der Main-Weser-Bahn nun bevorstehe. Außerdem werde eine Verkehrsuntersuchung basierend auf aktuellen Daten erstellt.
Dass mit der Änderung des Bebauungsplans Parkplätze wegfallen, gefiel nicht allen Bürgern. „Wird es genügend öffentliche Parkmöglichkeiten an den Straßen für Besucher oder das Zweitauto geben? Und ist ein Parkplatz im Stadtteil geplant?“, fragte ein künftiger Anwohner, der seine neue Eigentumswohnung in Kürze beziehen wird. Er bezweifelt, dass die vorgesehenen Tiefgaragen in den großen mehrgeschossigen Stadthäusern ausreichen werden. Außerdem sei niemand verpflichtet, einen Stellplatz zu kaufen. Wer das nicht tue, müsse sein Auto woanders parken. Biermann schüttelte den Kopf: Parkstreifen an den Straßen im Wohnviertel seien nicht vorgesehen. Die Gemeinschaftsparkfläche am nordöstlichen Rand sei von der Planungsänderung jedoch nicht betroffen und bleibe erhalten.
Noch unbebaut ist der Westen des Baugebietes „Im Schleid“. Dort wünscht sich der Investor größere Baufenster, damit er flexibler bauen kann. Entstehen können Einzelhäuser mit bis zu vier Geschossen plus Staffelgeschoss, Doppelhäuser oder auch Hausgruppen, die aber nicht eine Breite von 50 Metern überschreiten dürfen. Außerdem verlangt die Stadt, dass Terrassen und Balkone in die bebaubare Fläche eingeschlossen sein müssen.
Grünstreifen bleibt
„Am Grünzug wird nicht gerüttelt“, betonte Biermann. Dieser stelle die fußläufige Verbindung zur Kernstadt und dem Bad Vilbeler Schulzentrum rund um die Saalburgstraße her und sei außerdem ein natürlicher Trennstreifen zum geplanten Gewerbegebiet.
Noch eine Woche lang können Bürger die Pläne im Rathaus einsehen, Stellungnahmen abgeben und Änderungsvorschläge machen. Endgültig beschließen wird die Stadtverordnetenversammlung die Änderungen im Bebauungsplan voraussichtlich in der Sitzungsperiode Mai/Juni. (ado)