Karben. Endlich wieder Weihnachtskonzerte im Bürgerzentrum Karben! Das Sinfonische Blasorchester der Stadtkapelle Karben hat am Wochenende mit einem festlichen Programm, inspirierenden Melodien und Geschichten über Weihnachtsbräuche aus aller Welt begeistert.
Das Licht im großen Saal verlöscht, erwartungsvolle Stille breitet sich aus und alle Augen sind nach vorne gerichtet. Dort sitzen die sechzig Musiker und Musikerinnen der Stadtkapelle mit ihren Instrumenten.
Rote Zipfelmützen hängen über den Stuhllehnen, die Kerzen am Weihnachtsbaum leuchten und die Musiker machen sich bereit für ihren Einsatz: Mittig die Flötisten, dann im Halbkreis die Hörner und Klarinetten, die Fagott-, Oboe- und Saxofonspieler. In den hinteren Reihen warten die Blechbläser mit Trompete, Posaune und Tuba auf das Einsatzzeichen des Dirigenten Claus Carsten Behrendt und auf der Bühnenempore haben die Pauken, Glockenspiel und die Percussion-Gruppe ihren Platz gefunden.
Mit der »Ouverture to a new Age«, aus der Feder des modernen Komponisten Jan de Haan eröffnet die Stadtkapelle ihr Konzert. Es ist ein anspruchsvolles Musikstück, das alle Facetten des sinfonischen Blasorchesters zum Glänzen bringt und ebenso die Augen der Gäste im Saal. Es stimmt die Menschen ein auf das musikalische Motto des Abends: »Ein neues Zeitalter bricht an! Aber was wird es bringen?«
Einerseits Vorfreude auf Weihnachten und den Neustart mit vielen jungen Musikern, aber auch das Bewusstsein über schwierige Zeiten, die hinter der Stadtkapelle liegen mit zwei Jahren Corona-Beschränkungen.
Anknüpfen an
vertraute Rituale
Moderatorin Greta Galisch de Palma, Künstlerin aus Berlin und mit dem Sinfonieorchester durch familiäre Bande verbunden, führt durch das Programm. Sie begrüßt die zahlreich erschienenen Förderer und Freunde der Stadtkapelle, unter ihnen Bürgermeister Guido Rahn (CDU), die Schulleitung der Kurt-Schumacher-Schule, die Musikschule Bad Vilbel-Karben und Vertreter von Stadtkapellen und Musikvereinen aus Bad Vilbel, Kronberg und Rodheim.
»Die schönste Zeit des Jahres bricht jetzt an und endlich können wir wieder in geselligem Beisammensein an die vertrauten Rituale der Weihnachtszeit anknüpfen«, sagt Moderatorin Greta Galisch und zaubert mit dem Gedicht »Markt und Straßen sind verlassen« weihnachtliche Stimmung herbei. Dazu passte die anschließende Musik, das »Concertino Classico« (Philipp Sparke) mit heiter beschwingten schnell-langsamen Teilen, bei dem zwei Solisten mit Klarinette und Flöte glänzten.
Was wäre ein sinfonisches Blasorchester ohne ein großes und sinfonisches Klanggemälde? An diesem Abend ist es »Fate of the Gods« (2001) aus der Feder des in den USA lebenden Komponisten Steven Reinecke. Es erzählt in wunderschönen und packenden Melodien die Geschichte von nordischen Göttern und Riesen, die sich in einem Kampf von Gut und Böse gegenüberstehen.
Spannungsvolle
Geschichte
Es beginnt spannungsvoll, die Mächte des Bösen entfalten sich. Eindrucksstark kommen die Blechbläser zur Geltung, die hellen Trompeten- und Hörnerklänge, aber auch die tiefen Bassstimmen, bis das Horn das Ende der Welt ankündigt. Aber es gibt Hoffnung und weiche melodische und beruhigende Klänge zeigen an: Der Baum des Lebens hat überlebt und eine Welt in Harmonie kann entstehen.
Mit einem sehr entspanntem Lächeln im Gesicht dankt Dirigent Claus Carsten Behrendt dem Publikum, das mit großem Beifall die Leistung der Musiker belohnt. Die spielen vor der Pause noch ein beschwingtes Elton John Medley und setzen im zweiten Teil des Konzertes mit den Stücken »The Call of Christmas«, »Wanderer unterm Sternenhimmel« und dem Disney Eismärchen »Frozen 2« winterliche Akzente.
»Frohe Weihnachten«, Feliz Navidad« heißt es am Schluss, da präsentieren die Musiker Weihnachtslieder in einem Arrangement für Blasorchester.
»Die Kraft der Musik bringt Freude in unser Leben«, sagt Moderatorin Greta Galisch und Dirigent Claus Carsten Behrend entlässt das Publikum nicht ohne einen humorvollen Auftritt im bunten Weihnachtssakko und wippender roter Weihnachts-Zipfelmütze auf dem Kopf.
Die Musikerinnen und Musiker spielen als Zugabe noch einmal »Felix Navidad«, das Publikum dankt mit donnerndem Beifall und geht mit gelöstem, glücklichen Lächeln hinaus in die winterliche Nacht des Vorabends zum dritten Advent. Von Anne-Rose Dostalek