Ostern – war da was? Manch einer kommt gerade aus den Ferien wieder. Vielleicht findet sich im Laufe der nächsten Wochen noch ein Schokoladenei, das einfach zu gut versteckt worden war, ansonsten ist alles wie immer. Ein paar schöne Tage, eine gute Zeit, aber jetzt ist alles wieder wie immer… Ähnlich dachten wohl auch die Menschen, die drei Jahre lang mit Jesus unterwegs gewesen waren. Es war eine Zeit voller Hoffnung gewesen, dass sich etwas verändern würde im Leben, dass etwas geschehe, das dem Leben Sinn und Ziel gibt.
Doch diese Hoffnungen endeten am Kreuz. Aus und vorbei. Und nun versuchten die ernüchterten Jünger sich wieder in ihrem Alltag zurechtzufinden. Bis dann plötzlich Maria kam, die auch zu ihnen gehörte, und ihnen verkündigte, dass Jesus vom Tod auferstanden sei und dass sie ihn gesehen habe.
So berichtet es uns der Predigttext für den kommenden Sonntag aus dem Markusevangelium. Natürlich glaubt das keiner von ihnen. Natürlich habe auch ich das nie geglaubt. Es widerspricht ja all unseren Erfahrungen und all unserer naturwissenschaftlichen Erkenntnis. Weihnachten? Ja, die Geburt eines Kindes, die kann man feiern, aber dass einer vom Tode auferstanden ist? Dabei wünscht sich das fast jeder insgeheim: nicht sterben zu müssen und ewig leben zu können. Ewig zu leben in einer Welt ohne Krankheit, Not und Sorge. Und genau das verspricht uns Jesus und dass genau das möglich ist, das zeigt uns Ostern.
Ich habe beinah dreißig Jahre lang davon nichts gewusst und schon gar nicht daran geglaubt. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem mir Jesus in meinem Leben begegnet ist, nicht leibhaftig, aber lebendig. Die Begegnung mit Jesus allein ist es, die uns glauben lässt. Wie bei den Jüngern, von denen der Predigttext erzählt. Die Begegnung mit Jesus ist es, die mich wissen ließ, dass die Sache mit Ostern, die Auferstehung vom Tod, dass das Realität ist.
Und dieser Glaube an Jesus hat mein Leben grundlegend verändert. Dieser Glaube hat ihm Sinn und Ziel gegeben. Sicher, auch ich kenne immer noch Angst und Sorge, Schuld und Krankheit in meinem Leben, wie jeder andere Mensch auch, aber Hoffnungslosigkeit, die kenne ich nicht mehr. Denn ich weiß, was mich durch den Glauben an Jesus erwartet: Ich werde auferstehen zum ewigen Leben in einer vollkommenen Welt, die Gott schaffen wird.
Ostern 2007 – eine Woche danach, haben Sie da vielleicht etwas verpasst? Etwas Lebensentscheidendes? Es wäre lohnenswert, darüber nachzudenken und sich auf die Begegnung mit Jesus einzulassen. Vielleicht in diesem Moment beim Nachdenken über den Artikel. Vielleicht beim Gottesdienstbesuch am Sonntag. Vielleicht beim Nachlesen des Osterberichtes in der Bibel…
Ostern – dass da in Ihrem Leben was war oder noch sein wird und bleibt, das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen,
Ihr Jörg Weise, Prediger
der Landeskirchlichen
Gemeinschaft Heilsberg.