Karben. . Die verschachtelten Räume im nördlichen Flügel des Groß-Karbener Heimatmuseums im Degenfeld’schen Schloss wurden rege genutzt, die Bewohner wechselten häufig. Die liegengelassenen Überbleibsel sind Zeugen längst vergangener Zeiten. Um die Räume eventuell wieder mit Leben zu füllen, schaute sich der Ortsbeirat Groß-Karben die alten Wohnräume einmal genauer an.
Ortsvorsteher Werner Gold (CDU) und die übrigen Mitglieder des Beirats hoffen darauf, dass der Nordflügel des Schlosses in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen wird, um Geld für die Sanierung zu erhalten. Denn die ungenutzten Räume könnten Vereinen Unterschlupf bieten. Ein Seminarraum mit Leinwand etwa könnte vielen Organisationen und auch dem Museum für Veranstaltungen dienen. Dem Vorsitzenden des Karbener Geschichtsvereins, Claus-Dieter Herzfeldt, wurden von der Stadt bereits drei Räume zugesagt, in denen er gerne das Archiv des Vereins unterbringen würde. Da der Nordflügel einen separaten Eingang hätte, könnte er eigenständig und vom Museum abgegrenzt genutzt werden.
Noch sind viele Böden und Decken aufgerissen, Tapeten aus den verschiedenen Epochen hängen von den Wänden. In einige Räume wurden nachträglich Wände eingezogen, um mehr Wohneinheiten zu schaffen. Hans-Jürgen Kuhl (SPD) schlug vor, einen Statiker und die Denkmalpflege um Rat zu fragen, was genau an dem Gebäude unter Denkmalschutz stehe und ob Stahlträger eingezogen werden dürfen. Der alte Gewölbekeller wäre groß genug, um darin große Gruppen unterzubringen. „So schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt“, sagte Werner Gold. „Alles ist noch im Anfangsstadium der Sanierung. Es gibt keinen Raum, in dem man nicht viel tun müsste.“ Was alles renoviert werden muss, soll jetzt detailliert festgehalten werden. (jeh)