Bad Vilbel. Im neuen Gewand präsentiert sich die Ordnungspolizei. Nun sind die sechs Beamten und der Feldschütz im eleganten „Navy-Blau“ unterwegs. Der Farbwechsel entspricht einer EU-Initiative für einheitliche Uniformfarben. Bereits 1998 einigten sich die Unterhändler auf Blau. Das Bad Vilbeler Polizeirevier habe von Mitte bis Ende 2007 im gleichen Blauton umgerüstet, eine bundesweite Frist dafür gibt es nach Angaben von Ordnungspolizist Klaus Zeller aber nicht. In der EU wird noch über die Farb-Direktive diskutiert.
„Parallel zur Vollzugspolizei“ habe man auch die städtischen Ordnungshüter neu eingekleidet, so Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr. Für 12 000 Euro wurde eine komplette Garnitur bei dem Offenbacher Spezialausstatter Polas24 bestellt: Hosen, lang- und kurzärmelige Hemden, Schirmmützen, Windbreaker-Westen, Anoraks und Krawatten. Auch für die Bad Vilbeler Wirtschaft fiel ein Auftrag ab: Der Schneider Kagur durfte gleich 144 Stoffwappen liefern.
Trotz Umstellung gibt es bundesweit weiter eine bunte Farbenvielfalt. Hamburg stellte bereits vor fünf Jahren auf „Paris Blue“ um, nur Bayern, Berlin und das Saarland sträuben sich noch – zum Teil auch aus Kostengründen. Auch in den sechs unterschiedlichen Blautönen unterscheiden sich die Landes-Uniformen weiterhin. Nur die Autofarben sind EU-weit einheitlich. Nach der Sommerpause soll auch das zweite, noch grüne Fahrzeug der Vilbeler Ordnungspolizei durch Farbfolien blau werden.
Das Blau ist bereits der dritte Farbwechsel der hessischen Polizei, erinnert sich Zeller. Bis vor 15 Jahren habe es braune Uniformen gegeben, danach war alles „komplett justizgrün“.
Die alten Uniformen landen nicht etwa bei den Altkleidern, sondern werden weiter in offizieller Mission getragen. Ex-Stadtbrandinspektor Gerhard Stengel wird sie bei seinen Hilfstransporten mitnehmen und an rumänische Polizisten übergeben. Dorthin wurde bereits ein alter VW Passat-Streifenwagen gespendet, so Ordnungspolizist Mario Migdalski. (dd)