Bad Vilbel. Zur Konzertreihe „Töne erzählen die Zeit“ in der evangelischen Kirche in Gronau war jetzt Oleg Boyko, ein international gefeierter Virtuose der klassischen Gitarre aus der Ukraine, zu Gast. Der 30 Jahre alte Musiker und Gast vieler renommierter Gitarren-Festivals studierte an der Musikakademie der Ukraine, danach in den Meisterklassen von Manuel Baruecco, John Williams, Stefano Cardi und Anielo Desiderio.
Seine Zuhörer nahm er mit auf eine kurzweilige Zeitreise durch die Welt der Musik. Das Repertoire umfasste Werke aus mehreren Jahrhunderten.
Gleich zu Beginn waren mit der Cellosonate „Präludium und Presto“ von Johann Sebastian Bach ungewohnte Klänge zu hören. Verblüfft registrierten auch skeptische Klassikfans, wie wohlklingend sich eine fürs Cello geschriebene Sonate auf der Gitarre anhört, wenn ein Meister die Saiten zupft. Leichter und beschwingter ging es mit der „Sonate in A-Dur“ von Bachs italienischem Zeitgenossen Domenico Scarlatti weiter. Vom paraguayanischen Komponisten Augustin Barrios Mangore spielte Boyko mit „Cathedral“, „Preludio, saudade“, „Andante, religioso“ und „Allegro, solemne“ eher besinnliche Stücke.
Im zweiten Teil des Konzertes spielte er moderne Kompositionen, darunter Werke von Leo Brouwer. Im mittleren der drei von ihm gespielten Stücke „Lover´s Escape through Eco Valley“, glaubte man tatsächlich ein Echo zu hören. Schwermütiger kamen die Kompositionen „The fall of birds“, „Andante quasi Passacaglia“ und „Toccata“ des Russen Nikita Koshkin (50) daher. Sie symbolisierten mit dem „Fall der Vögel“ gleichsam das Ende der Welt. Von Marguerite Monnet, die viele Lieder für Edith Piaf komponierte, war die „L’hymne à l’amour“ zu hören. Zu einem Ganzen vereinigten sich die vielen Gefühle und Themen in der „Arabesque in memory of Tarrega“ von Francis Kleynjans. (fau)