Bad Vilbel. „Genervt“ reagierte Christian Kühl (SPD) im Bürgergespräch nach der Ortsbeiratssitzung auf dem Heilsberg auf die Feststellung von CDU-Chef Peter Gellings, die SPD habe „nie den Haushalt gelesen“ oder sei „nicht in der Lage, ihn zu lesen“. Anders sei die Anfrage, wo und wann über die 40 000 Euro für das Schulvorbereitungsjahr des Vereins „Möwe Jonathan“ an der Ernst-Reuter-Schule (ERS) entschieden worden ist, nicht zu erklären. Zuvor hatte Hauptamtsleiter Walter Lassek in der Antwort erläutert: „Entschieden haben Sie mit der Annahme des Haushalts.“ Er nannte exakt die Haushaltsstelle. Zudem habe Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU) das Projekt in seiner Haushaltsrede erwähnt.
Eine weitere Ohrfeige musste die SPD-Fraktion einstecken, als Ortsvorsteher Klaus-Peter Schulz (CDU) rügte, dass im Text einer weiteren SPD-Anfrage über die Nutzung der Räume der ERS auf Grund „persönlicher Animositäten eine Person außerhalb des Ortsbeirates unter Nennung des Namens persönlich angegriffen“ werde.
Gemeint war Schulleiterin Angelika Ringler, die laut SPD „telefonisch in rüder Form darauf hingewiesen“ habe, „dass die frei werdenden Räume keinesfalls für die Betreuungsgruppe“ der Fontäne, die im Georg-Muth-Haus untergebracht ist, „verfügbar sind“. Dennoch erläuterte Ringler als Gast dem Ortsbeirat die Situation. Seit einem Jahr laufe an der ERS das Musikklassen-Projekt mit der Musikschule und seit diesem Schuljahr drehe sich das Instrumentenkarussell. Diese Zusammenarbeit solle intensiviert werden. Dazu würden weitere Räume gebraucht. „Schulbelange genießen eindeutig Vorrang“, stellte sie fest. Eigentümer des Schulgebäudes sei der Wetteraukreis. Geplant sei eine Nutzung frei werdender Räume durch die Volkshochschule auch am Vormittag. Ringler sprach sich gegen eine solche Lösung aus, „allein deswegen, weil dann Toilettenanlagen von Kindern und Erwachsenen gemeinsam genutzt werden müssten“. Das Fontäne-Angebot sei einem Hort vergleichbar, so Ringler. Haubitz rief in Erinnerung, dass Sozial-Fachdienstleiter Klaus Jäger seinerzeit diese Lösung ausdrücklich als „Notbehelf“ bezeichnet habe. Sobald Räume an der ERS frei würden, sollten die Betreuungskinder dorthin zurückkehren. So argumentierte auch Peter Schenk (CDU). Durch das weitere Auslaufen der Hauptschule sollte man eine Rückkehr der Kinder in zwei Jahren anstreben.