Bad Vilbel. Oh du Fröhlicher! Vonwegen eine besinnliche Weihnachtszeit. Dieser Dortelweiler Nikolaus war um 12 Uhr mittags schon dermaßen sturzbetrunken, dass ihm zwar nicht die Mütze verrutschte, aber die Eisenstange an seiner Seite auch nicht mehr half, um sich daran in den aufrechten Gang zu erheben. Da war, gut zwei Wochen vor Silvester die Luft raus. Dieser verbogene Nikolaus hatte mindestens zwei Eierliköre über den Durst getrunken und haderte mit Gott höchstpersönlich. Vermutlich nicht weil des Nikolauses Frau ihm ein Weihnachtsgeschenk gekauft hat, das er sich finanziell gar nicht leisten kann, sondern weil der Schnee bis heute ausblieb und der vom ADAC bestellte feuerrote Leih-Schlitten mit den herrlichen Rentieren an geheimem Ort auf dem Trockenen vor sich „hinsiecht“.
„Wo bleibt der Schnee in diesem Jahr, nicht mal Schnee von gestern gibt es!“, rief der Nikolaus himmelwärts und hegte den Verdacht, dass der liebe Gott in diesem Jahr sämtlichen Schnee für die Schneeballsysteme der Banken und der Finanzwirtschaft reserviert hat.
Vor billigem Humor aber wird gewarnt, denn das wird teuer, wenn wir uns selbst schon Schnee naturgemäß nicht mehr erlauben können. Wie sagte Robert Lembke: „Weihnachten ist nur einmal im Jahr, aber das ist auch genug!“ Schwere Zeiten. Woher also Schnee nehmen und nicht stehlen? (sam)