Die Projektwerkstatt „Raum für Gronau“ hat ein zweites Mal getagt. Im Saal des Feuerwehrhauses wurde klar: Viele Wünsche sind noch unerfüllt.
Bad Vilbel. Zahlreiche Vertreter Gronauer Vereine, Kommunalpolitiker und Fachleute städtischer Ämter, so Kulturamtsleiter Claus Günther Kunzmann und Bauamtsleiter Erik Schächer, nahmen an „Raum für Gronau“ teil. Moderator war Ortsvorsteher und CDU-Vorsitzender Karl Peter Schäfer, der den erkrankten Ehrenbürgermeister Günther Biwer vertrat.
Schäfer erinnerte daran, dass von den neun bei der ersten Projektwerkstatt am 5. September 2012 von Biwer formulierten Fragen damals vier von den acht gebildeten Arbeitsgruppen beantwortet wurden. Antworten gibt es zu den Fragen „Was macht Gronau liebenswert?“, „Was fehlt noch?“, „Welche Festlegungen sind vorhanden?“ und „Was blieb unberücksichtigt?“ Ein Resultat ist, dass das Wahllokal nicht wie bisher in einem der beiden ehemaligen Klassenräume der Alten Schule eingerichtet wird, sondern im Gemeindehaus der evangelischen Kirche.
Mangel an Räumen
Zu den unberücksichtigten Wünschen gehörten, so Schäfer, ein Nachtbus für Gronau, ein Geldautomat, eine Arztpraxis, ein Supermarkt als Vollversorger, ein beleuchteter Radweg in die Kernstadt, Gewerbeansiedlungen, Lagerräume für Sportvereine, verspiegelte Trainingsräume für Sport- und Tanzveranstaltungen mit Musikanlagen, ein Schwimmsee zwischen Gronau und Dortelweil, ein größerer Kerbplatz, Skaterbahnen, ein Abenteuerspielgelände für Jugendliche und ein eigener Raum für die Kerbburschen. Angeregt worden war bei der Auftaktveranstaltung auch ein Dokumentationszentrum zur Landwirtschaft. „Gronau hat eine lange bäuerliche Tradition“, sagte Schäfer.
Die Erfüllung einiger Anregungen und Wünsche liege nicht in der Macht der Kommune. Dieses Mal gehe es darum, den Nutzungsbedarf zu den Themenschwerpunkten Jugend, Kinder, Sport und Freizeit detailliert zu betrachten und die mögliche Verteilung auf die einzelnen Gebäude zu erarbeiten.
Der Ortsvorsteher sagte, dafür stünden nur zwei Räume, der Saal im Feuerwehrhaus und die Alte Schule, zur Verfügung. Die Teilnehmer regten an, die genannten Räumlichkeiten um das Zentrum Breitwiesenhalle zu erweitern. Dort gebe es sanitäre Einrichtungen und Umkleiden. Durch eine Trennwand und einen Anbau könnte mehr Platz geschaffen werden. Der Ortsvorsteher: „Die Mittel sind begrenzt. Handlungsbedarf in punkto Sanierung besteht in den kommenden Jahren in der Alten Schule“.
In sechs Arbeitsgruppen erörterten die Teilnehmer, wie und von wem die vorhandenen öffentlichen Räume besser genutzt werden können. Die Ergebnisse präsentierten für die Gruppen Nina Laupus von Gym Gronau, Rigo Umlauf vom SV Gronau, Sebastian Wysocki für die CDU, Markus Lorenz für die Kerbburschen, Hubertus Ochs vom Förder- und Betreuungsverein der Stadtschule Gronau und Sozialamtsmitarbeiterin Brenda Krüger vom Gronauer Jugendclub.
Thema Alte Schule
Zu den Vorschlägen gehörten, den Kerbburschen einen festen Raum in der Alten Schule zu geben. In der Alten Schule bleiben sollen der Jugendclub und die Poststelle. Dort könnte ein Geldautomat aufgestellt und Lagerräume für Vereine entstehen.
Der nicht barrierefreie Saal im Feuerwehrhaus sollte für Familienfeiern und Veranstaltungen der Wehr zur Verfügung stehen. Die Breitwiesenhalle eigne sich als Multifunktionshaus für Sport, Tanztee, Schul- und Kindergartenveranstaltungen sowie Schülerbetreuung. Nicht ins Konzept bei der Alten Schule einbezogen sei die dortige Wohnung im ersten Stock. Es fehlten Fluchtwege, sagte der Ortsvorsteher.
Die Breitwiesenhalle müsse mit in die Planung einbezogen werden. An einem und nicht wie bisher an drei Standorten müsse die Betreuung der 100 Grundschüler erfolgen. Mit dem Ergebnis der Projektwerkstatt beschäftigen sich nun die Fachleute in den städtischen Ämtern.
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