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Nur wenige shoppten in der Nacht � Händler sind enttäuscht, denn trotz toller Rabattaktionen nutzten die Kunden kaum das zusätzliche Einkaufsangebot

Karben. Manchmal ist aller Anfang schwer. Während sich in Karben die verkaufsoffenen Sonntage etabliert haben und von den Kunden gut frequentiert werden, ist die Premiere des Late-Night-Shoppings verhalten aufgenommen worden. Der rührige Gewerbeverein wollte mit flexiblen Öffnungszeiten in der stressigen Weihnachtszeit eine zusätzliche Einkaufsmöglichkeit schaffen, und die Händler haben die Aktion mit sehenswerten Angeboten und Rabatten begleitet.

„Ein Versuch ist es wert“, bleibt Optikermeister Wolfgang Pöhlemann optimistisch. Bis 21 Uhr habe er gut zu tun gehabt, weil er schon vorab Termine mit Stammkunden ausgemacht habe. Er wolle dem Late-Night-Shopping noch eine Chance geben, aber dann im Sommer und nicht bis 23 Uhr. „Eigentlich ganz okay“, bemerkt Roland Wolf vom Akzente-Geschenkegeschäft im Selzerbrunnen Center zum Verlauf des ersten Late-Night-Shoppings. Nach 22 Uhr allerdings sei es ruhig geworden.

Mehrere Händler meinten, dass ein Zentrum fehle, eine Innenstadt mit Einkaufsmöglichkeiten, die zum Bummeln und Shoppen einlädt. „Eine Late-Night passt aufgrund der städtebaulichen Struktur einfach nicht zu Karben“, führte eine Geschäftsinhaberin aus.

„Es war relativ wenig los“, kommentiert Angelika Fleck. Zwar hat die Reisekauffrau ihre Reiseangebote verteilen können, das Interesse an ihrem Stand mit Energieschmuck im Rewe-Markt sei aber verhalten gewesen. „Ich bin zufrieden“, sagt dagegen Kaufmann Michael Fuchs. Ab 22 Uhr brummte das Geschäft im Lebensmittelmarkt Rewe Fuchs in Klein-Karben. Das Rabattangebot von 10 Prozent auf fast das ganze Sortiment hat die Kunden angelockt. Zwar sei es zuvor etwas ruhiger als sonst gewesen, dann aber hatten die Kassiererinnen gut zu tun. Schön fand er die Idee, sich mit dem Weihnachtsmann ablichten zu lassen. „Leider ist dies nicht so angenommen worden wie gedacht“, meinte Fuchs, der auch Vize-Vorsitzende des Gewerbevereins ist.

„Es ist gar nicht angenommen worden“, meint Karin Kling von der Boutique „Donna K.“ im City-Center. Vereinzelt seien Kunden gekommen, aber bei dem schlechten Wetter nachts in der Stadt die Distanzen zurücklegen, das mache kaum einer. „Im Winter macht ein Late-Night-Shopping keinen Sinn“, zieht sie Bilanz. Im Sommer kann ich mir das schon eher vorstellen“, sagt Karin Kling, „verbunden mit einem Sommerfest und Outdoor-Aktivitäten.“ (cwi)