Bad Vilbel. Wenn der zur Winterpause schon fast abgeschriebene FV Bad Vilbel doch noch den Klassenerhalt in der Verbandsliga Süd realisiert, dann liegt das auch an seiner spät in der Saison entwickelten Auswärtsstärke. Den Kampfgeist der jungen FV-Mannschaft bekam jetzt auch die Spvgg. Griesheim zu spüren. Das 1:0 (0:0) im Frankfurter Westen war in diesem Jahr schon der dritte Coup der Wetterauer auf des Gegners Platz.
Bad Vilbels zuletzt rotgesperrter Kapitän Steven Cue durfte nach der erfolgreichen Berufungsverhandlung wieder mittun und agierte an der Seite von Paul Britze in der Innenverteidigung, wo er jede Menge Beschäftigung bekam. Zunächst aber setzten die Gäste in der Offensive Akzente. So in der 8. Minute, als Nuh Uslu an Griesheims Torhüter Groß scheiterte. Auf der Gegenseite hätte Hussain Chaudhary die Führung seines Teams ebenso vorbereiten können wie Marco Trovato, aber beide suchten selbst den Abschluss und übersahen jeweils den besser postierten Kossack (11. u. 27. Minute).
Bad Vilbel, das sich immer wieder mit beherzten Aktionen befreite, nutzte dann gleich nach der Pause seine erste gute Chance: Nach einem Pass von Fatih Uslu traf Bruder Nuh über den herauseilenden Groß hinweg zum 1:0 (59.). Selbst Griesheims Trainer Meyer räumte ein, dass die Gästeführung nicht von ungefähr kam: „Die sind gerannt wie die Hasen, haben alles gegeben und sich letztlich den Sieg verdient.“
Allerdings geriet der Erfolg der Mannschaft von Trainer Andreas Pfaff noch einige Male in Gefahr, besonders nach einem Foul von Afram Kakur an Chaudhary fünf Minuten vor dem Ende. Es gab Elfmeter, Chaudhary scheiterte jedoch an Schlussmann Bugra Dursun und auch Ibrahim Cigdems Nachschuss landete nicht im Tor (85.). Pfaff, der vor dem Elfmeter ein Foul an Mohamed Maach im Mittelfeld gesehen haben wollte, beschwerte sich lauthals und wurde vom Schiedsrichter von der Bank verwiesen.
Fast am Ende der sechs Nachspielminuten sah der Bad Vilbeler Fatih Uslu noch die Gelb-Rote Karte. Seinem Trainer war das nachher egal: „Griesheim war ein starker Gegner, der uns nichts geschenkt hat“, befand Pfaff. „Heute hatte keiner bei uns Normalform. Mein Eindruck war schon vor dem Spiel, dass bei uns die Spannung gefehlt hat“, meinte dagegen Meyer. Leid tue ihm das auch für den Stadtrivalen Kalbach, der trotz seines 2:0-Heimsieges gegen Alsbach in der Tabelle weiter mit einem Punkt hinter Bad Vilbel rangiert und nach dem aktuellen Stand in die Relegation müsste. Allerdings ist für Kalbach und den FV auch der Abstand zu Alsbach verkürzt worden, das mit 31 Punkten seinerseits nur einen Punkt vor den Vilbelern durchaus noch ein Abstiegskandidat ist. (rst/hir)