Karben. Der Fortgang kommt zwar überraschend, aber er erfolgt „nur aus privaten Gründen, weil er aus der Region wegzieht“, erklärt Detlef Rottmann, Bereichsleiter für den Rettungsdienst beim Regionalverband Mittelhessen des ASB in Offenbach. Die Karbener Wache gehört zum Mittelhessen-ASB, der Standort ist einer der größten des Regionalverbandes.
Bei einer internen Verabschiedungsfeier haben sich Vorgesetzte und Kollegen bereits bei Wachenfeld für seine Arbeit bedankt. Am Standort Karben sind 44 Mitarbeiter im Rettungsdienst tätig. Als Standortnotarzt war Wachenfeld nicht nur ständig selbst auf den Notarzteinsätzen tätig, sondern er führte das gesamte Ärzteteam des Karbener ASB. Dieses besteht aus 25 Honorarärzten, die die Dienste in der Rettungswache abdecken.
Dr. Wachenfeld selbst war im Jahr 2000 ebenfalls als Honorararzt nach Karben gekommen. Später übernahm er die Tätigkeit des hauptamtlichen Standortnotarztes. Dieser ist verantwortlich für die Dienstplanung und fachliche Führung der Ärzte, die dort ihre Noteinsätze übernehmen. Darüber hinaus habe Wachenfeld verschiedene Projekte für den Rettungsdienst „mitentwickelt und maßgeblich vorangetrieben“, lobt Bereichsleiter Rottmann.
Dazu zählen etwa das Reanimationssystem Autopulse, das seit 2008 im Einsatz ist. Mit Pumpstößen kann das Gerät effektiver als eine normale Herzmassage arbeiten, wenn ein Patient einen Herzstillstand erlitten hat. Auch Folgeschäden durch ausbleibenden Blutfluss werden dadurch verringert.
Auch dass die Lyse (medikamentöse Auflösung eines Blutgerinnsels) seit 2002 angewendet wird, hat Dr. Wachenfeld vorangetrieben: Das Notfallmedikament lässt bei Herzstillstand oder Lungenembolie das Blut des Patienten sofort wieder fließen. Da jede Anwendung 1000 Euro kostet, sträubten sich die Kassen gegen die Einführung im Rettungsdienst – während die Lyse in Kliniken schon lange Standard war. (den)