Bad Vilbel. Der nächste „Kirche anders“-Gottesdienst am 8. Dezember um 17 Uhr in der Christuskirche fällt in unmittelbare Nähe zum Nikolaustag. Große und kleine Kinder lernen deshalb zurzeit in der Schule und im Kindergarten die traditionellen Lieder („Nik’laus ist ein guter Mann…“), polieren ihre Stiefel auf und freuen sich auf einen Nikolausteller mit „Apfel, Nuss und Mandelkern“ – und, wenn möglich, noch viel mehr. Und das alles in der Überzeugung: Wer ein ganzes Jahr lang brav gewesen ist, der hat es auch verdient, beschenkt zu werden.
Dass Nikolaus traditionell auch die Rute mitbringt und für die unartigen Kinder seine Strafen im Gepäck hat, wird dabei gerne vergessen.
Hinter dieser Inszenierung, an der nicht nur Kinder ihre Freude haben, sondern auch die Erwachsenen, die das Leuchten in den Augen der Kleinen genießen oder sich selbst ein Nikolaus-Kostüm umlegen, steckt ein tief in uns verwurzelter Glaube: Denen, die sich im Leben gut verhalten, schenkt auch Gott ein gutes Leben. Und umgekehrt: Wer nicht anständig handelt, wird von ihm bestraft. Es ist also der Glaube an den gerechten Gott, der am Nikolaus-Tag zur Darstellung kommt. „Kirche anders“ aber glaubt: Gott ist gar nicht so gerecht, wie es immer heißt. Und das ist auch gut so!
Wie immer bei „Kirche anders“ wird die Frage nach dem Nikolaus dabei nicht nur gegen den Strich gebürstet, sondern auch mit absolut sehenswertem Theater, einer lebendigen Predigt und der packenden Musik einer Live-Band eingerahmt. Auch die „Frage & Antwort“-Runde ist, wie in der Christuskirchengemeinde üblich, wieder mit dabei. (zlp)