Mit Rudi Völler, abgebildet auf einem Flyer als „Zugpferd“, lud die Gründungsinitiative „Bürgerstiftung Nidderau“ zu einer Informationsveranstaltung in Heldenbergen ein. Am 23. November soll die eigentliche Gründung stattfinden. Mitmachen kann jeder.
Nidderau. Bei vollem Haus informierten die Mitglieder der Gründungsinitiative über den Sinn und Zweck einer Bürgerstiftung und den Stand des Vorhabens. Gastredner war Clemens Greve, Geschäftsführer der Bürgerstiftung Frankfurt am Main. Greve berichtete von der Idee bis zur Gründung und heutigen Präsenz der Stiftung.
„Nach der Gründung hat die Stiftung viele erfolgreiche Projekte umgesetzt und das anfangs noch spärliche Stiftungsvermögen ist aufgrund von Zustiftungen und Begünstigungen in Erbschaftsfällen erheblich angewachsen“, so Greve. Er ermunterte die Nidderauer Initiatoren und Anwesenden, sich von ihrem Vorhaben nicht abbringen zu lassen.
Helmut Weider und Horst Körzinger berichteten als Botschafter der Bürgerstiftung in Nidderau von ihren Gesprächen mit Mitbürgern und Unterstützern und beantworteten Fragen der Anwesenden. Es stellte sich heraus, dass die geplante Bürgerstiftung eine „Mitmach-Stiftung“ von Bürgern für Bürger in Nidderau werden soll. Die Stiftung soll nicht vornehmlich gemeinnützige Projekte aus den Erträgen des Stiftungsvermögens fördern, sondern vielmehr das bürgerliche Engagement unabhängig von den politischen Gremien stärken und mit tatkräftiger Hilfe, unter Einbeziehung aller gemeinnützigen Kräfte, konkrete Projekte in und für Nidderau umsetzen.
Steht zur beabsichtigten Gründung noch die Beschaffung der finanziellen Mittel im Vordergrund, wird es nach der Gründung um die tatkräftige Hilfe der Mitbürger gehen. Bis dato haben sich rund 30 Bürger als Gründungsstifter verpflichtend erklärt.
Mehr als 30 000 Euro stehen bislang zur Verfügung. Weitere rund 8 000 Euro wurden zur Abdeckung der Gründungskosten gespendet.
Ziel ist es, in den nächsten Tagen das Mindeststiftungsvermögen von 50 000 Euro zu erreichen. Die Stiftungsaufsicht hat zwar bereits signalisiert, hiervon gegebenenfalls Abstriche zu machen, aber das Ziel ist vorgegeben. Die Nachbargemeinde Karben war hier – mit Hilfe der Stadt Karben – bereits erfolgreich und gründete mit einem Stiftungskapital von 130 000 Euro.
Steuerberater Dieter P. Gonze von der Gründungsinitiative erläuterte die zusätzlichen steuerlichen Vorteile für Stifter. Karsten Rudolf von der Gründungsinitiative und zudem Vorsitzender der CDU-Fraktion im Stadtparlament, stellte klar, dass die Politik auf die Bürgerstiftung keinen Einfluss nehmen und auch im Vorstand nicht formal vertreten sein wird. „Der auf der Gründerversammlung zu wählende Vorstand wird die Ideen und Vorgaben des zu wählenden Stifterrates und der Stifterversammlung umsetzen.“
Rudolf ermunterte jedoch die Stadtverordneten, die den Beschluss zur Initiative des Gründungsvorhabens einstimmig gefasst haben, selbst einen finanziellen Beitrag zum Vorhaben zu leisten und Gründungsstifter zu werden. Am Ende der Veranstaltung sagte spontan eine Reihe weiterer Mitbürger zu, sich als Gründungstifter zu beteiligen. Als Hauptbeweggründe nannten sie, dass sie ihrer Gemeinde gerne etwas zurückgeben und sich an der Förderung ihrer Heimat beteiligen möchten. (zlp)