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Neuigkeiten und Probleme erörtert

Die Ortsbegehung in Rendel stößt auf reges Interesse. Die Teilnehmer diskutieren und zeigen auch Lösungen auf. Foto: Lori
Die Ortsbegehung in Rendel stößt auf reges Interesse. Die Teilnehmer diskutieren und zeigen auch Lösungen auf. Foto: Lori

Karben. Ehrhard Menzel, der Ortsvorsteher von Rendel, beraumt in der Regel vier Ortsbeiratssitzungen pro Jahr an. Auf Anraten des Bürgermeisters Guido Rahn habe er mit einer Ortsbegehung eingeladen. Was es Neues gibt im Stadtteil, wurde dabei erörtert. Und die Bürger hatten Gelegenheit, Fragen zu stellen und zu sagen, wo der Schuh drückt.
Gegenüber der Rendeler Kindertagesstätte (Kita) »Himmelsstürmer« stehend, besprechen Ortsvorsteher Ehrhard Menzel und die an der Ortsbegehung interessierte Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern gleich das erste Thema: Die Kita soll neu gebaut werden. »Der vordere Teil ist 1969 in Holzständerbauweise gebaut worden. Seit Jahren gibt es Beschwerden, dass sich Gerüche bilden. Bisher hat man keine Ursachen gefunden. Nun soll dieser Teil abgerissen und der hintere Teil belassen werden«, sagte Menzel. Der hintere Teil sei erst vor etwa zwölf Jahren entstanden. Der Bauantrag werde im Spätsommer 2024 fixiert. Im April 2025 stehe eine Containerlösung an. Baubeginn solle nach den Sommerferien 2025 sein.
Neue Kita soll
siebenzügig werden

Laut einem Gespräch Menzels mit Anja Tschischka, Leiterin der Einrichtung, besuchen derzeit 113 Kinder die Tagesstätte. Im Moment gibt es sechs Gruppen, fünf im Haus und eine im alten Lehrerhaus. In der neuen Kita, die zweistöckig werden soll, kommt eine Gruppe hinzu. Dann sind es drei U3-Gruppen und vier Regelgruppen. Kinder kommen auch aus den Randgebieten von Klein-Karben dazu. Die Kosten bezifferte Menzel mit 3,7 Millionen Euro.
»In den Neubaugebieten in Rendel leben jetzt Familien mit kleinen Kindern. Wenn der Kindergarten bezugsfertig ist, werden sie Schulkinder sein. Hier wird siebenzügig gebaut, doch wenn es künftig kein Neubaugebiet in Rendel gibt, werden junge Familien aus Rendel nicht die sein, die ihre Kinder dorthin schicken. Es sind dann eventuell Familien aus Groß-Karben und anderen Stadtteilen«, gab Christel Götz zu bedenken. Sie hinterfragte, ob das perspektivisch sinnvoll sei. »Alle Kindergärten zusammengefasst ergibt das die Zahl der Plätze, die die Stadt Karben vorhalten muss. Deshalb wird der Kindergarten größer gebaut«, sagte Armin Mungel, Mitarbeiter des Kommunalen Immobilienmanagements.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Ruine des ehemaligen »Rendeler Hofes«. Seit vier Jahren sei dieser stillgelegt. Bei der letzten Sitzung der Stadtverordneten am 16. Mai habe Rahn von exorbitanten Preisvorstellungen eines Investors gesprochen. »Aktuell habe ich das Gefühl, dass wir in Rendel ein innerörtliches Biotop bekommen«, sagte Menzel scherzhaft, den Grünbewuchs an der Hausfassade im Blick. Kein Mensch wisse, wie es dort weitergehe, weil es Privatgelände sei.
Ein wichtiges Thema für Menzel sind die sechs Flaschencontainer an der Landesstraße 3205 am Ortsausgang in Richtung Klein-Karben. Die Ablieferung der Flaschen koste die Stadt nichts, jedoch für die Pflege rund um die Container zahle man über 100 000 Euro jährlich. »Muss das sein, dass die Leute dort Elektrogeräte abstellen oder Restmüll? Kann man das Geld nicht für sinnvolle Projekte einsetzen?«, fragte Menzel. Rendel habe sich leider dem Niveau anderer Städte angepasst.
Turnhalle hat
neue LED-Beleuchtung

In der etwa 1974 in Dienst gestellten Turnhalle mit Flachdach sahen sich die Teilnehmer die neue Decke an. Die Erneuerung war notwendig geworden, da sich Wasserschäden gezeigt hatten. »Die Warmwasserrohrleitungen für die Entlüfter in der Decke wurden erneuert und modernste Trilux LED-Leuchten eingebaut«, sagte Mungel. 115 000 Euro habe die Maßnahme gekostet. Dietmar Schramm, Hausmeister der Halle, sprach von einer Maßnahme nach dem neuesten Stand der Technik.
Weitere Punkte der Ortsbegehung: Die über 100 Jahre alteingesessene Gaststätte »Hock’s« habe zum großen Bedauern der Rendeler geschlossen.
Bemängelt wurde, dass die Bäume am Lindenplatz nicht geschnitten werden.
Die Anwohner der Mittelgasse beschwerten sich über den Anliegerverkehr. »Die Anwohner bemängeln die hohen Geschwindigkeiten, zumal dort Familien leben mit kleinen Kindern und keine Bürgersteige existieren. Über Vorschläge der Anwohner werden wir im Ortsbeirat diskutieren«, kündigte Menzel an.
Von Georgia Lori