Karben. „Sind die nicht süß?“, fragt Fabienne (5) und zeigt auf sieben Kaninchen, die fröhlich in einem Gehege im Okarbener Bürgerhaus herumhüpfen. „Die grauen mit den Schlappohren mag ich am liebsten.“ Wäre da nicht ein Problem: Fabienne hat Angst davor, die Tiere auf den Arm zu nehmen. Immer, wenn sie den Kaninchen mit ihren kleinen Händchen zu nah kommt, hüpfen diese rasch weg.
Zum Glück beobachtet der Züchter der „Widderzwerge rhönfarbig“ – so der Fachname für die Tiere – die Situation und kommt schnell zu Hilfe. „Du darfst nicht so ängstlich sein“, sagt Gerhard Buxa. „Das merken die Tiere.“ Als Züchter der Tiere kennt er seine Schützlinge natürlich am besten. Mehr als 70 Kaninchen weist der Bestand des Züchters auf.
Während die kleine Fabienne noch mit ersten Annäherungsversuchen beschäftigt ist, hat Buxa allen Grund zu feiern. Den Titel Vize-Vereinsmeister bei den Senioren hat er sicher. Nur Werner Frick erhält von den Juroren mehr Punkte und geht damit als Vereinsmeister hervor. Bei den Ehrungen des Kleintierzuchtvereins H 193 Okarben gibt es auch jeden Grund zur Freude: Den jährlichen Vereinsleistungspokal können die Okärber ihr Eigen nennen, daneben ehren sie erfolgreiche Einzelzüchter. Den Kreisverbands-Ehrenpreis erhält der Vorsitzende des Vereins, Theo Fladung, selbst. Auch Frederick Bauersfeld wurde vom Verband geehrt.
Nach mehr als 50 Jahren im Verein gibt es für Fladung jedoch auch einen Grund zum Trauern. „Ich werde mit der Zucht aufhören. Aus gesundheitlichen Gründen bin ich nicht mehr in der Lage weiterzumachen“, erklärt der Vorsitzende traurig. Die Ehre der Familie hochzuhalten, das ist nun die Aufgabe von Enkelin Jennifer (14). Ihr Zwerg Widder blau schneidet bei den Juroren sehr gut ab und Jennifer darf sich nun Jugendmeisterin nennen. Stadtrat Jochen Schmitt (SPD) übergibt zahlreichen Ehrungen.
Neben den Okärbern wurden auch die Kleintierzüchter aus Klein-Karben und die Vogelfreunde aus Burg-Gräfenrode für jeweils starke Vereinsleistungen vom Magistrat der Stadt Karben geehrt. „Zu diesem Sport bedarf es viel Energie, Fleiß und Ausdauer“, befand auch Stadtverordnetenvorsteherin Ingrid Lenz (CDU) in ihrer lobenden Ansprache an die Züchter im Okärber Bürgerhaus. (sdr)