Die Stadtverordneten fordern den vierspurigen Ausbau der B 3 zwischen Karben-Kloppenheim und Bad Vilbel. Dafür soll der Bund das Projekt in den neuen Verkehrswegeplan aufnehme.
Karben. Der Beschluss auf Antrag von CDU, FW und FDP erfolgte einstimmig auf der jüngsten Parlamentssitzung, wobei sich die Grünen ihrer Stimmen enthielten. Nur mit dem vierspurigen Ausbau könne man verhindern, dass die B 3 in Karben zum Nadelöhr werde, sagt CDU-Fraktionschef Mario Beck. Die Gefahr bestehe, sobald die Karbener Nordumgehung fertig werde – voraussichtlich in vier Jahren – und erst recht, wenn die neue B 3-Trasse auch in Karben weitergebaut werde. Auch jenes Ziel habe man nicht aufgegeben, sagt Oliver Feyl (FDP). „Der Weiterbau auf gerade Trasse ist erste Wahl.“
Allerdings hat sich der Bund gegen diese Variante ausgesprochen, er will eine S-förmige Trasse bauen östlich ums Berufsbildungswerk und westlich ums Okarbener Wohngebiet Straßberg herum. Die geradlinige Trasse habe die Koalition „nicht aufgegeben, sondern wir gehen nur planvoll Schritt für Schritt voran“, sagt Oliver Feyl. Dass mit dem vierspurigen Ausbau Richtung Süden viel gewonnen werde, zweifelt SPD-Fraktionschef Thomas Görlich an. „Das Nadelöhr verschiebt sich zwischen Knoten zwei (bei Kloppenheim, Anmerkung der Redaktion) und Wöllstadt – das wird sicher etwas stressiger für die Anwohner in Okarben.“
Die Schuld dafür macht FW-Fraktionsvorsitzende Rosemarie Plewe vor allem bei der SPD aus. „Wir wären heute weiter, wenn die heutige Opposition den Weiterbau nicht in den 90er-Jahren verhindert hätte.“ Dass die Situation mit dem täglichen Stau vor Dortelweil „unschön“ für die Autofahrer sei, erkennen aber sogar die Grünen an. „Aber es sind nicht alle überzeugt, dass dieses Nadelöhr die Ursache ist“, sagt ihr Vizefraktionsvorsitzender Rainer Knak und geißelt Straßenausbauten grundsätzlich: „Die Frage ist, inwiefern genau damit mehr Verkehr verursacht wird.“ Was CDU-Fraktionsvorsitzender Mario Beck nicht gelten lässt: „Die Verkehrswege werden doch nicht ohne Grund ausgebaut“, sondern weil die Städte wüchsen, neue Einwohner dorthin gezogen und neue Arbeitsplätze entstanden seien. (den)
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