Schöneck. Mit sichtbarem Wohlgefallen und auch unverkennbarem Stolz präsentierte der erst vor wenigen Tagen in seinem Amt bestätigte Bürgermeister Ludger Stüve (SPD) am Dienstagabend dem Gemeindeparlament seinen Haushaltsentwurf 2007. Das Besondere an dem rund 16,5 Millionen Euro umfassenden Ergebnishaushalt (bisher Verwaltungshaushalt) und dem in etwa 6,5 Millionen Euro zählenden Finanzhaushalt (bisher Vermögenshaushalt) war nicht nur die Form.
Stüve ist es trotz vieler Unkenrufe zum Trotz gelungen, dass Schöneck zu den ersten Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis zählt, die bereits das neue kaufmännische (doppische) Kassensystem einführen konnten. Auch wenn es noch nicht überall fehlerfrei und rund laufe, so verspreche das neue System mehr Transparenz für die Zukunft. Doch Stüve war auch stolz, dass die allgemeine Konjunkturbelebung auch auf der Einnahmenseite im Rathaus nun zu Buche schlage. „Auch wenn wir infolge der neuen Abschreibepflicht unter dem Strich noch ein Minus von 370 000 Euro ausweisen müssen, so bekommen wir doch allmählich wieder Handlungsspielräume und müssen nicht, wie in den letzten Jahren, nur den Mangel verwalten“, so Stüve recht zuversichtlich. Daran änderten auch die 1,35 Millionen Euro „Altlasten aus alten, noch offenen Rechnungen“ nichts, die es noch auszugleichen gelte. Dies könne zwar nicht mehr aus Überschüssen erfolgen, da Schöneck auf Grund der Vorfinanzierung der Umgehungsstraße darauf bereits zurückgreifen musste. Jedoch konnte dadurch die Finanzierung der Umgehungsstraße so abgeschlossen werden, dass es zu keiner Überschuldung der Gemeinde kam.
Über eine Tatsache freute sich der Rathauschef ganz besonders: Dass es gelungen sei, im Jahr 2007 ohne Kürzungen von freiwilligen Leistungen auszukommen. „Damit bleibt die Vereinsförderung im vollen Umfang erhalten“, versprach er.
Die Fraktionen haben nun Gelegenheit, sich mit dem neuen Kassensystem vertraut zu machen und Änderungswünsche in die Beratung einzubringen. (jwn)