Seit Mittwoch dieser Woche hat Massenheim einen Wochenmarkt. Die Beschicker testeten kürzlich ihre Plätze und hoffen jetzt, dass der Mark auch entsprechend frequentiert wird. Im Angebot sind Backwaren, Käse, Fleisch, Fisch, Gemüse und Wein.
Bad Vilbel. Da ist Zentimeterarbeit gefragt. Einer der Verkaufswagen touchiert beim Rückwärtsfahren einen Papierkorb am Hermann-Freisleben-Platz. Doch trotz der Enge auf dem Dorfplatz sollen dort künftig jeweils mittwochs, und zwar von 15 bis 19 Uhr fünf Stände ein komplettes Frische-Warenangebot präsentieren.
Als Anbieter mit von der Partie sind die Landmetzgerei Kemmler, die Marktbäckerei Hartman, die Käserei des Dottenfelderhofes, die Fischzucht „Zur Nachtweide“ sowie der Hofladen des Massenheimer Laupus-Hofes mit Kartoffeln, Obst und Gemüse. Laupus’ Stand ist die Pergola des Dorfplatzes – gemeinsam mit einem Weinstand.
„Ich bin überrascht, dass sich so schnell Beschicker gefunden haben“, freut sich der Massenheimer Seniorenbeirat Norbert Kühl, auf dessen Initiative hin der Markt entstanden ist. Ursprünglich wollte der Sozialdemokrat im Frühjahr zunächst nur eine Umfrage über die Stadt initiieren, ob es im Freistaat überhaupt Bedarf für ein solches Vorhaben gebe. Doch die große Resonanz machte das überflüssig. Sechs von zehn angefragten Anbietern sagten zu.
Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) signalisierte großzügig Unterstützung. Ein Jahr lang müssen die Betreiber weder Wasser, Strom, noch eine Standgebühr bezahlen. Auch der benachbarte Ahrenshof unterstützt den Markt, indem er den Besuchern seine Toiletten zur Verfügung stellt.
Für Tanja Rohrbach von der Nidderauer Landbäckerei Hartmann ist es der dritte Standort – am Mittwochnachmittag waren aber noch Kapazitäten frei. Ihr Stand bietet alles von Brötchen bis Stückchen, von frischem Pflaumenkuchen bis Törtchen und Kaffee. Alles nach eigenem Rezept – aber im Auftrag gebacken bei der Niederdorfeldener Bäckerei Schaan.
„Auch ganz kleine Märkte können sehr erfolgreich sein“, findet Siegfried Baßner, Leiter der Käserei des Dottenfelderhofes. Die Stände machten dem eigenen Hofladen keine Konkurrenz, erreichen vor Ort ein anderes Publikum. Baßner ist seit 20 Jahren als Beschicker auf Märkten unterwegs. Die traditionellen Märkte hätten es mittlerweile schwer, hat er beobachtet. Der Dottenfelderhof habe in den vergangenen Jahren jedoch einen kontinuierlichen Zuwachs. Ob das auch in Massenheim gilt, das werde sich bis Weihnachten zeigen.
Den Termin Mittwochnachmittag habe er bewusst gewählt, um damit auch Berufstätigen Gelegenheit zu geben, auf dem Markt einzukaufen, erläutert Kühl. Wie wichtig auch ihnen der von ihrem Gremium angestoßene Markt ist, zeigten auch zahlreiche Mitglieder des Seniorenbeirats, darunter die Vorsitzende Veronika Ilten, Vize Johannes Dittmar und Ralf Spiegler. Damit ältere Massenheimer nicht nur zum Markt, sondern mit dem Verkauf auch wieder nach Hause kommen, bietet die Massenheimer Awo einen Fahrservice an. Wer daran Interesse hat, kann sich bei Hans-Joachim Braden melden unter Telefon (06101)44766. (dd)