Seit Jahren drängen die Klein-Karbener darauf, dass endlich ihre Ortsdurchfahrt saniert wird. Nun scheint das Projekt erstmals konkret greifbar zu werden.
Karben. Wer hier an der Straße parkt, riskiert regelmäßig seine Außenspiegel. Die Rendeler Straße in Klein-Karben ist kein angenehmer Ort, um unterwegs zu sein. Mit den parkenden Autos bleibt gerade so viel Platz, dass Bus und Pkw aneinander vorbeikommen. Begegnen sich Bus und Laster, muss einer von ihnen in eine Lücke oder auf den Gehweg ausweichen. Tempo 30 soll den Verkehr etwas sicherer machen. Gerade nachts interessiert das manch einen Raser nicht. Obwohl eine schnelle Fahrt durch die vielen Schadstellen, Löcher und den vom Schwerverkehr weit in die Fahrbahn hinuntergedrückten Gullydeckeln wenig angenehm ist.
So drängen die Klein-Karbener seit vielen Jahren darauf, dass ihre Ortsdurchfahrt – die Homburger und die Rendeler Straße – endlich von Grund auf saniert wird. Ebenso beständig kam das Nein vom Land. Es ist für die Strecke der Landesstraße 3205 zuständig.
Rahn sieht Vorteile
Nachdem der Weg via Land nicht zum Erfolg führt, will die Regierung von Bürgermeister Guido Rahn (CDU) diesen nun umschiffen: Indem die Stadt einfach die Landesstraße im Stadtgebiet in ihre Obhut übernimmt. „Die Abstufung wird möglich, wenn die Nordumgehung fertig ist“, erklärt er und will dies dem Land vorschlagen. Denn dann wird auch die Ortsdurchfahrt von Groß-Karben zur Stadtstraße herabgestuft.
Eine gute Lösung, findet CDU-Fraktionschef Mario Beck. Seine Partei hat zusammen mit FW und FDP 200 000 Euro in den Investitionsplan der Stadt hineingeschrieben, um die Gehwege sanieren zu können. Vorsichtshalber ist das erst auf 2018 datiert. Denn das Sanieren der Gehwege soll Teil einer Sanierung der gesamten Straße werden. Die müsste das Land vornehmen, bevor sie die Straße der Stadt übergeben kann. Und nach der Eröffnung der Nordumgehung Ende 2016 steht 2017 zunächst die Sanierung von Bahnhof-, Ludwig-, Heldenberger und Burg-Gräfenröder Straße in der Ortslage von Groß-Karben an.
Die Begeisterung über diesen Weg ist bei der SPD begrenzt. „Damit haben wir ein Problem“, sagt Fraktionschef Thomas Görlich. Die Umwidmung der Landesstraße beträfe die gesamte Strecke. „Dann haben wir auch die zwei Brücken an der Hacke“, warnt Görlich. In der Tat gebe es Vor- und Nachteile, räumt der Bürgermeister ein – und die künftigen Unterhaltungskosten seien ein Nachteil. (den)