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Neuer Blick auf die „Urschlacht“ von 1916

Historiker berichtet über Ersten Weltkrieg

"Verdun 1916" ist Thema am 14. November in der Stadtbibliothek
"Verdun 1916" ist Thema am 14. November in der Stadtbibliothek

Vor 100 Jahren tobte in Europa der Erste Weltkrieg. Ein „Höhepunkt“ dieses Krieges war die Schlacht um Verdun. „Urschlacht des Jahrhunderts“ hat sie der Historiker und Publizist Olaf Jessen in seinem Buch „Verdun 1916“ genannt. Er stellt seine Forschungsergebnisse bei einer Lesung am Dienstag, 15. November, 20 Uhr in der Stadtbibliothek auf der Nidda-Brücke vor.

 

Bad Vilbel. „So furchtbar kann nicht einmal die Hölle sein“, entsetzte sich ein Augenzeuge. Nie wieder starben mehr Soldaten auf so engem Raum wie in Verdun 1916. Olaf Jessen zeichnet auf der Grundlage vergessener Dokumente ein neues Bild der Schlüsselschlacht des Ersten Weltkrieges. Glänzend erzählt und unter die Haut gehend: für alle, die den Großen Krieg aus Sicht der Frontsoldaten und Heerführer beider Seiten neu kennenlernen wollen.

Warum Verdun? Um den Sinn der „Blutmühle“ strategisch zu erklären, verweisen Historiker gewöhnlich auf Erich von Falkenhayn. Die französische Armee, so hatte der Generalstabschef behauptet, sollte bei Verdun „verbluten“. Doch vergessene Quellen belegen: „Operation Gericht“ zielte auf den Durchbruch und die Rückkehr zum Bewegungskrieg. 300 Tage und 300 Nächte tobte die Urschlacht des Jahrhunderts. Und sie hatte weitreichende Folgen über Jahrzehnte hinweg und bis zum Zweiten Weltkrieg ab 1939. Es ist kein Zufall, dass gerade Verdun später zum Erinnerungsort der deutsch-französischen Freundschaft wurde.

Olaf Jessen beherrscht meisterhaft die Technik des kinematographischen Erzählens. „Kameraschwenks“ zwischen den Schützengräben beider Seiten, zu den Hauptquartieren der Befehlshaber, zu den politische Verantwortlichen in den Hauptstädten oder zu den Lazaretten lassen die Grausamkeit der Kämpfe und das Ringen der Heerführer so anschaulich werden wie in einem guten Film, wird in der Ankündigung versichert. (zlp)


Die Teilnahme an der Lesung in der Stadtbibliothek Am Dienstag, 15. November, kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro.