Karben. Wer aus Richtung Klein-Karben zum Stadtzentrum und B 3 fährt, muss zurzeit fast immer vor einer roten Ampel halten. An der Kreuzung an der Gehspitze gibt es laut Stadt eine verkehrsabhängige Signalschaltung. Was harmlos klingt, bedeutet nichts anderes, als dass jedes Auto, das aus einer der Seitenstraßen kommt, den Verkehr auf der Hauptstraße aufhalten kann. Und aus Groß-Karben wie aus dem Wohngebiet »Am Breul« kommen viele Autos.
Bei den Autofahrern ist deshalb Geduld gefragt: Fußgänger und Radfahrer erhalten nacheinander an den Überwegen Grün. Hat ein Autofahrer in der Hauptstraße endlich wieder grünes Licht, geht’s knapp 300 Meter weiter – und die nächste rote Ampel stoppt die Fahrt. Diesmal am Rathausplatz. Von rechts dürfen die Fahrzeuge vom Rathaus oder aus Ramonville- und St.-Egreve-Straße kommend fahren, danach die aus dem Gewerbegebiet, dann sind Fußgänger und Radfahrer dran. Ein langwieriger Umlauf, selbst in den Abendstunden.
Komplizierte Lage
Die Stadt hat hier vor einigen Jahren zusammen mit Hessen Mobil einige Sekunden für diejenigen »herausgekitzelt«, die vom Rathausplatz kommend nach rechts Richtung B 3 abbiegen wollen. Denn an der Ampel gibt es einen grünen Pfeil, der Rechtsabbiegern einige Sekunden grünes Licht beschert. Die Lage ist kompliziert: Viele Verkehrsbeziehungen sind zu berücksichtigen, das Aufkommen an Autos und Lastern ist stetig gestiegen.
Die komplizierte Lage ist sowohl im Rathaus als auch bei Hessen Mobil, der zuständigen Straßenverkehrsbehörde, bekannt. Denn die Hauptstraße in Karben ist zugleich eine Landesstraße. Und auf der geht ohne Hessen Mobil nichts.
Zu all den Abbiegern, zu Fußgängern und Radfahrern kommt eine wohl nicht mehr ganz aktuelle Technik. Die Ampelanlagen, die an den beiden Kreuzungen stehen, sind Jahrzehnte alt. Ganz neuen Datums ist dagegen die große Anlage an der Kreuzung der L 3205/Brunnenstraße/Bahnhofstraße, wo es zum Jugendkulturzentrum, zum Bahnhof und zu den Supermärkten abgeht. Solche modernen Anlagen möchte Hessen Mobil auch an den beiden Kreuzungen Gehspitze und Rathausplatz errichten.
Optimaler Umlauf
Damit die Ingenieure optimale Umlaufzeiten erarbeiten, ein für jede Kreuzung passendes Programm »stricken« können, müssen neue Zahlen her. Deshalb ist in den vergangenen Tagen der Verkehr umfassend gezählt worden. Dafür hingen Kästen an Masten nahe den Kreuzungen.
Wie Hessen-Mobil-Sprecherin Cornelia Höhl mitteilt, stammten die letzten verfügbaren Verkehrszählungen auf der L 3205 aus dem Jahr 2015. »Hier wurden im Zuge der bundesweiten Straßenverkehrszählung die entsprechenden Daten erhoben.«
Weil an den beiden Kreuzungen die Ampeln erneuert und die Ampelphasen angepasst werden sollen, würden zusätzliche Daten benötigt, die in dieser Form nicht über die Bundesverkehrszählung erhoben wurden. »Entsprechend war eine Verkehrserhebung erforderlich.«
Danach beginne zunächst die Auswertung der entsprechenden Verkehrsmengen. Daran schließe sich die Planung der Ampelanlage sowie der Signalsteuerung an. »Erst danach kann die Bauvorbereitung mit der Ausschreibung und Vergabe beginnen«, informiert Höhl über den weiteren Weg.
Die Geduld der Autofahrer, die durch Karben fahren, dürfte also wohl noch ein Weilchen strapaziert werden.