Verkehrsführung zu Schulzentrum und Feuerwehr geändert
Bad Vilbel. Nachdem das Vorhaben »Eigene Gleise für die S6« nur schleppend voranzukommen schien, dreht die Deutsche Bahn (DB) jetzt richtig auf. Auch in Bad Vilbel geht es voran. Weil die DB im Bereich des Niddasportfeldes einen Damm errichtet, musste sogar eine neue Straße eingerichtet werden.
Eine Autofahrerin lässt das Fenster der Beifahrertür herunter: »Komme ich hier nicht weiter?«, fragt sie den Reporter, der gerade die zur Einbahnstraße ausgeschilderte Straße Am Sportfeld fotografiert. »Wo wollen Sie denn hin?«, lautet die Gegenfrage. »Ich arbeite im Berufsförderungswerk«, sagt die Fahrerin. Dann geht es für sie hier nicht weiter. Sie muss wenden, zum Kreisel am Viadukt zurück, dann zum nächsten Kreisel. Ab dort ist die Umleitung ausgeschildert.
Über die Ringstraße
Autofahrer müssen sich seit Beginn der vorigen Woche umgewöhnen, je mehr sie sich den Gleisen der Main-Weser-Bahn nähern. Denn die Baustelle weitet sich aus. Damit die von der Bahn beauftragte Firma mehr Platz hat, wurde die Straße Am Sportfeld teilweise gesperrt und teilweise zur Einbahnstraße umfunktioniert.
Und das Ganze funktioniert laut Stadtsprecher Yannick Schwander so: Da durch die Arbeiten zur Gleiserweiterung die Straße Am Sportfeld zeitweise nur eingeschränkt befahrbar sein wird, wird durch den Bau einer Umgehungsstraße ein Ringverkehr ermöglicht. Die Umgehungsstraße beginnt hinter dem Schulzentrum und ist vom Schwimmbadkreisel abfahrend zu erreichen. Nach dem Schulzentrum stößt sie auf den Riedweg und führt über diesen weiter Richtung Nidda-Sportfeld über die Huizener Straße und die Straße Am Sportfeld wieder heraus.
Im Vorgriff sei der bisherige Rad- und Fußweg durch einen neuen Weg ersetzt worden, der beleuchtet von der Brücke über der B 3 von Massenheim kommend, durch das Feld führend auf den Riedweg trifft.
Weil die neue Wegeführung direkt an den Schulen vorbeiführt, haben Bahn und Stadt intensive Gespräche mit den Schulen geführt. Ein Ergebnis ist, dass es auch einen ampelgesicherten Überweg in Höhe der Technischen Hochschule Mittelhessen gibt.
Dort hat eine Firma zunächst die Absperrungen weggeräumt, ebenso die Zäune zum Schulzentrum hin. Die Ordnungspolizei war vor Ort und hat die Strecke inspiziert. Zudem hat die Stadt Tempo 30 angeordnet für die einige Kurven enthaltende Straße.
Nach Angaben von Keith Egloff, der bei der Bahn für die Kommunikation der Großprojekte zuständig ist, kann die neue »Ringstraße« sowohl vom öffentlichen Verkehr als auch vom Baustellenverkehr in beiden Fahrtrichtungen genutzt werden. Sie sei Bestandteil des mit der Stadt abgestimmten Verkehrs- und Logistikkonzepts, in dessen Rahmen auch bauliche Maßnahmen an der Straße Am Sportfeld vorgenommen werden.
Wer sich darüber wundert, dass ausgerechnet der Teil der Sportfeldstraße zur Bahn hin noch befahrbar ist, wundert sich zu Recht. Es sind laut Stadt und Bahn nämlich zunächst noch »umfangreiche Vorarbeiten« zu leisten, wie etwa Rückbau und Versetzen von bestehenden Bürgersteigen, Beleuchtungsmasten, Parkplätzen und Grünflächen.
Nach Ende dieser Vorarbeiten »rückt« die Einbahnstraße dann in Richtung Feuerwehrstützpunkt. Ab März beginnen dann die Arbeiten zur Herstellung der beiden geplanten Stützwände zwischen der Eisenbahnüberführung und dem Südbahnhof.
Platzprobleme beim Gleisbau
Für den Ausbau der Main-Weser-Bahn von zwei auf vier Gleise hat die Deutsche Bahn an vielen Bereichen zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel nur wenig Platz. Normalerweise hätte sie an den Damm der bestehenden Trasse einen weiteren Damm für zwei Gleise gesetzt. Doch an vielen Stellen muss auf jeder Seite des alten Damms ein Gleis hinzugebaut werden. Ein Beispiel dafür ist Bad Vilbel. Dort wird es ein Gleis an der Kasseler Straße und das andere an der Straße Am Sportfeld geben.