Karben. „Ich liebe kleine Schulen, in denen man schon nach kurzer Zeit alle Schüler mit Namen kennt und wo man in einem überschaubaren Kollegium und in einem guten Team zusammenarbeitet“, sagt Melanie Rudeck. Seit dem 1. Juli ist die junge blonde Frau Schulleiterin an der Grundschule Petterweil.
Fast ein halbes Jahr war die Stelle vakant und wurde von Brunhilde Freund kommissarisch weitergeführt. Nun – eine Woche vor Beginn der Sommerferien – hat sich eine Nachfolgerin gefunden für die bisherige Rektorin Monika Brade, die Ende Januar in den Ruhestand wechselte (wir berichteten).
Melanie Rudeck, geboren in Unna im Ruhrgebiet, legte in Dortmund ihr Examen ab. Nach Studienende folgte sie ihrem Ehemann nach Hamburg, wo sie sieben Jahre an einer kleinen Grundschule unterrichtete. Eine berufliche Veränderung des Ehemannes ließ sie erneut die Umzugskisten packen und sich in Hessen nach einer neuen Stelle umschauen.
„Diese Schule mit ihren rund 140 Kindern und sieben Klassen war ideal für mich“, bekennt sie. Die Kinder wohnen überwiegend in Schulnähe. Das ist der jungen Schulleiterin wichtig. „Besonders die Kinder im Grundschulalter suchen immer ein Stück Nähe zu ihren Lehrern“, weiß Melanie Rudeck. Wenn diese das Elternhaus und die Umgebung ihrer Schützlinge kennen, falle es leichter, die Freuden und Sorgen der Kinder zu erfahren. Offenheit für alles, was die Schüler bewegt, sei ein wichtiger Faktor im Schulleben. „Ich habe bei mir nie eine Schwelle zu Kindern feststellen können und meine Schüler haben diese Offenheit immer gern angenommen“, sagt die junge Frau, die selbst keine Kinder hat.
Während der Sommerferien wird sie sich ungestört in ihren neuen Arbeitsplatz einarbeiten können. Dass an der Schule ab der dritten Klasse Englisch angeboten wird, findet sie gut. Auch die Computer in den Klassenzimmern, die Hausaufgabenbetreuung bis 16 Uhr und die Möglichkeit, mittags eine warme Mahlzeit zu sich nehmen zu können, begeistern sie. Konkrete Vorstellungen, wo sie neue Schwerpunkte setzen oder Veränderungen vornehmen würde, hat sie noch nicht. „Das wird sich erst im Laufe der Zeit herauskristallisieren, wenn ich die Gegebenheiten hier besser kenne“, sagt die neu Zugezogene. (edy)