Karben. Ein Weinkeller im Degenfeldschen Schloss, die Gehspitze verschönern und den Dallesplatz an der Kirche zum Ortsmittelpunkt ausbauen – das sind nur einige der Vorschläge, die auf der Auftaktveranstaltung zur Dorferneuerung von Groß-Karben genannt wurden. Knapp 40 Bürger waren am Donnerstagabend in die Gaststätte „Zur Turnhalle“ gekommen, um sich über das neue Förderprogramm zu informieren.
Nach Burg-Gräfenrode und Rendel ist Groß-Karben der dritte Karbener Stadtteil, in dem über einen Zeitraum von neun Jahren erhebliche öffentliche Mittel fließen werden, um das Lebensumfeld zu verbessern und strukturelle Mängel zu beheben. Davon können auch Hausbesitzer und Geschäftsleute profitieren, die im alten Ortskern ansässig sind. „Jetzt sind alle Groß-Kärber Bürger, Gewerbetreibende und Dienstleister, Vereine und Kirchengemeinden gefragt, um mit uns ein Konzept zur Dorfentwicklung zu erarbeiten“, sagte Hannes Werner Busse vom Moderationsbüro Pro Regio. Er forderte die Bürger dazu auf, an den Planungsforen, Arbeitstreffen und Exkursionen teilzunehmen.
Die Weichen für die Dorfentwicklung werden in den kommenden Wochen gestellt. Bis zum Januar/Februar 2009 muss ein Konzept stehen, in dem konkrete Planungsvorhaben für den öffentlichen Raum aufgelistet sind. Dieses Konzept wird der Investitionsbank Hessen vorgelegt, die daraufhin die Förderquote benennt und Investitionsmittel bereit stellt.
Es sei damit zu rechnen, dass öffentliche Vorhaben zu 50 Prozent gefördert werden, während private Hausbesitzer einen Zuschuss von 30 Prozent erhalten, wenn sie dorftypische Gebäude sanieren, ausbauen oder einer sinnvollen Nutzung zuführen wollen. Dieser Zuschuss muss nicht zurückgezahlt werden.
Private Hausbesitzer können sich ab sofort kostenlos beraten lassen. Denn in das Projekt Dorferneuerung ist ein Planungsbüro eingebunden. Ansprechpartner ist der Architekt und Stadtplaner Rainer Lenz aus Darmstadt, der auch die Vorstudie erstellt hat. Er konstatierte eine positive Ausgangslage für die Dorferneuerung: Der historische Ortskern werde nach wie vor vielfältig genutzt, es seien Geschäfte und Einrichtungen des öffentlichen Lebens ansässig. (ado)