Veröffentlicht am

Neue Busse mit mehr Komfort

Stolz auf die neue, moderne Vilbus-Flotte sind (v. links) Martin Müller (Walter-Müller-Reisen), Holger Drechsle (tim-IT), Erster Stadtrat Sebastian Wysocki und Rüdiger Milke, Geschäftsführer der Stadtwerke. Foto: Patrick Eickhoff
Stolz auf die neue, moderne Vilbus-Flotte sind (v. links) Martin Müller (Walter-Müller-Reisen), Holger Drechsle (tim-IT), Erster Stadtrat Sebastian Wysocki und Rüdiger Milke, Geschäftsführer der Stadtwerke. Foto: Patrick Eickhoff

Vilbusse mit Totwinkel-Assistent und Klimaanlagen ausgestattet

Bad Vilbel. Wenn Rüdiger Milke über die neue »Vilbus-Flotte« und ihre Neuerungen spricht, dann hat man nicht wirklich das Gefühl, dass es sich um »normale« Linienbusse handelt. Der kaufmännische Geschäftsführer der Bad Vilbeler Stadtwerke ist stolz, dass seit Freitag gleich sechs neue Busse – drei große, drei kleine – in der Stadt unterwegs sind. »Damit bleiben wir nah dran an der dynamischen Entwicklung der Stadt«, sagt er, während er den zwölf Meter langen gelben Bus betritt.
Milke deutet beim Einsteigen auf einen kleinen schwarzen Kasten an der Decke. »Das sind unsere neuen Fahrgastzählsysteme. Damit sind wir in der Lage, die Anzahl der Vilbusnutzer über längere Zeiträume zu erfassen.« Bisher habe es nur zwei Zählungen im Jahr gegeben.

Merklich komfortabler
Ein Bild von den Neuzugängen macht sich auch Erster Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU). »Es ist kein Vergleich mehr zu den alten Bussen«, stellt er fest und spricht von einem »merklichen Komfortgewinn«. Martin Müller, Geschäftsführer von Walter Müller Reisen und seit Jahresbeginn für die Vilbusse verantwortlich, liefert technische Daten zu den neuen Bussen. »Es handelt sich um Vollniederflurbusse, sprich es gibt keine Treppen mehr im Bus. Für Kühlungen sorgen an heißen Tagen zwei separate Klimaanlagen, eine für den Fahrer, eine für die Fahrgäste.« Anschließend berichtet er vom sogenannten Rekuperationsmodul. »Das speichert Brems- und Motorschubernergie und versorgt die elektrischen Systeme im Bus. Außerdem senkt das den Kraftstoffverbrauch.«
Das neue Zählsystem würde auch die Arbeit der Stadt erleichtern, sagt Wysocki. »Wir bauen die Haltestellen Stück für Stück barrierefrei um. Das geschieht nach einer Prioritätenliste.«

Video-Überwachung
Ein Detail liegt Martin Müller besonders am Herzen. »Wir haben an den großen Bussen jetzt einen sogenannten ›Totwinkel-Assistenten‹. Setzt der Busfahrer den Blinker und will losfahren, filmt eine Kamera den toten Winkel und gibt dem Fahrer ein Signal, falls dort ein Fußgänger oder Radfahrer unterwegs ist. So können viele Unfälle vermieden werden.«
Rüdiger Milke erläutert Busfahrern anschließend noch den neuen Schutz der zwischen Fahrer und Fahrgästen eingerichtet wurde. »Anstatt dem groß abgesperrten Bereich mit Klebeband, haben wir jetzt Scheiben angebracht«, sagt er. Außerdem sei natürlich auch eine Videoüberwachung vorhanden. »Seitdem haben wir beinahe keine Beschmierungen oder Beschädigungen der Sitze mehr.«

Anzeigen in Echtzeit
Jetzt müssten nur wieder mehr Leute in die gelben Vilbusse steigen. »Es läuft so langsam wieder an«, sagt Milke. Und falls der Ansturm größer wird, haben die Stadtwerke zur Verbesserung der Fahrgastinformation weitere LED-Anzeigen am Südbahnhof und der Westseite des Bahnhofs in Betrieb genommen. »Außerdem haben wir am Niddaplatz und der Frankfurter Straße neue LCD-Anzeigen in die Haltestellenschilder integriert.« In stark frequentierten Bereichen der Stadt – wie Rathaus oder Bürgerbüro – gibt es zusätzliche Bildschirme, die in Echtzeit anzeigen, wo die Busse sich befinden. Das Projekt wurde durch 75 000 Euro Fördermittel des Verkehrsministeriums unterstützt.
                                   Von Patrick Eickhoff