Karben. Dutzende Kinder in Petterweil und Burg-Gräfenrode werden schon bald sicherer zu ihrer Schule oder zum Schulbus kommen. In beiden Karbener Stadtteilen haben Bauarbeiter damit begonnen, die schon lange versprochenen neuen Fußgängerampeln aufzubauen.
„Das ist super!“ Mit einem breiten Lächeln quittiert Christian Stewens die gute Nachricht. Er ist einer der Väter und Mütter, die sich Tag für Tag im Petterweiler Baugebiet Alter Sportplatz um ihre Kinder Sorgen machen.
Denn um zur Grundschule zu kommen, müssen die zahlreichen Kinder aus dem Baugebiet die viel befahrene Rodheimer Straße überqueren – ohne jeden Zebrastreifen, Mittelinsel oder sonstige Sicherung. Deshalb haben die Eltern untereinander schon vor mehr als zwei Jahren einen morgendlichen und mittäglichen Schülerlotsendienst organisiert. Väter und Mütter helfen den Dreikäsehochs, sicher die Straße zu überqueren. In der FNP machten sie auf ihr Problem aufmerksam.
Gleiches in Burg-Gräfenrode: Auch dort müssen die Kinder eine viel befahrene Straße überqueren, die Ilbenstädter Straße, wenn sie zur Schulbushaltestelle wollen. Auch in Burg-Gräfenrode erzählten Eltern und Kinder in der Zeitung von ihren Sorgen und Nöten – sogar schon vor fünf Jahren.
2008 nahm sich die Karbener Politik des Problems an. Zebrastreifen seien zu unsicher, hieß es. Doch den Bau von Ampeln lehnte das Gelnhäuser Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) ab, weil nicht genug Schüler die Straßen querten.
Vergangenes Jahr kam dann Schwung in die Sache: Karbens Ordnungsdezernent Jochen Schmitt (SPD) schlug vor, dass die Stadt die Ampeln selbst bezahlt. Alle Parteien stimmten zu. Schmitt ist froh, dass nun tatsächlich gebaut wird – was schon für vergangenen Herbst versprochen war.
„Durch den strengen Winter hat es leider länger gedauert“, räumt Schmitt ein. Auch sei es „nicht so glücklich“, dass die Stadt die Ampeln nun bezahlen müsse statt des Landes, das für die beiden Straßen verantwortlich ist. „Aber es wäre nicht einsichtig gewesen, erst zu warten, bis etwas passiert ist“, sagt Schmitt.
Mit dem Aufstellen der Ampelmasten sind in Petterweil die Bauarbeiten schon gut sichtbar. „Die Bauzeit beträgt dort etwa zwei Wochen“, erklärt Peter Amend vom ASV. „Dann geht es in Burg-Gräfenrode weiter.“ Das ASV hatte die Ampelprojekte im Auftrag der Stadt mit 50 weiteren zusammen ausgeschrieben. Das spart Geld: Statt geplanter 20 000 kostet jede Anlage deshalb nur 16 000 Euro, freut sich Jochen Schmitt.
In der zweiten Maihälfte sollten die neuen Ampeln dann in Betrieb gehen, kündigt Peter Amend an. Obwohl sie kurz hinter den Ortseingängen stehen, würden allerdings keine gelben Blinklichter als Vorwarnung installiert. „Die Lichtsignalanlagen sind sehr gut zu sehen“, erklärt Amend. Ihre modernen Leuchtdioden seien nicht nur sehr energiesparend, sondern auch sehr hell. Nachts sollen sie nicht leuchten, sondern wohl nur von sechs bis 22 Uhr.
„Das ganze Neubaugebiet freut sich darüber“, ist Anwohner Stewens zufrieden. Außer Schule und Kindergarten sei in Petterweil auch der Sportplatz für die Kinder künftig besser erreichbar. „Das gibt uns allen ein deutlich höheres Sicherheitsgefühl, und es ist eine große Erleichterung.“ (den)