Karben. Das Schachbrett steht vor Günther Kuban (70), und seine Augen glänzen. »Alles ist vorbereitet«, sagt der ambitionierte Schachspieler und meint damit die Vereinsgründung. Denn in Karben soll es nach 25 Jahren endlich wieder einen Verein geben, der das regelmäßige Schachspielen für jedermann anbietet. »Königsspringer Karben« soll der Verein heißen. Es ist ein traditionsreicher Name, der gerne gewählt wird für einen Schachverein und von der Spielfigur »Springer« herrührt.
Turniere bis hin
zum Wettkampfsport
»Bei fast 24 000 Einwohnern gibt es in Karben das Potenzial für einen Schachverein«, ist Kuban überzeugt und weist auf das erfolgreiche Schulschach der Kurt-Schumacher-Schule hin. Er selbst spielt seit mehr als fünfzig Jahren Schach im Verein, zuletzt im Schachverein Oberursel. Angefangen hat er als Jugendlicher bei der Schachabteilung des KSV Klein-Karben, die 1999 aufgelöst worden ist.
Für die Vereinsgründung in Karben hat der umtriebige Schachfreund sieben Mitstreiter gefunden, die mit ihm die »Königsspringer« auf Erfolgsspur bringen wollen. Klares Ziel ist es, neben zwei wöchentlichen Spielabenden auch Turniere zu ermöglichen bis hin zum Wettkampfsport mit Mannschaften, beginnend bei der Kreisklasse. Denn das gehört für Kuban zusammen: Schach spielen als ein Hobby, das Spaß macht. Aber auch der Ehrgeiz, mehr zu lernen, besser zu werden und Turniere zu spielen.
»Das geht am besten im Verein«, ist Kuban überzeugt. Seine alten Schachfreunde machen mit, wollen die Vorstandsarbeit tragen, selbst eine Homepage der »Königsspringer Karben« ist schon vorbereitet. Erste Termine für den Spielbetrieb und Turniere stehen bereits fest. Die Anmeldung beim Deutschen Schachbund erfolgt, sobald der Verein im Vereinsregister eingetragen ist.
Zwei Spielabende werden jungen und alten Schachfreunden von Anfang an offenstehen: montags für Kinder und Jugendliche unter der Leitung eines erfahrenen Vereinsmitgliedes beziehungsweise Jugendleiters. Dienstagabend können am selben Ort, in der Gaststätte Schuldt »Zur Ludwigshöhe«, die Erwachsenen von 19 bis 22 Uhr spielen. »Wir bereiten es vor und bringen das Spielmaterial mit, Schachbretter und Schachuhren«, erklärt Kuban. Ein Vereinsmitglied werde moderieren und die Besucher begrüßen, Spielpartner zusammenbringen und Vorschläge für Partien machen. Die weiteren Ziele sind ambitioniert: Im September soll es losgehen mit Mannschaftswettkämpfen und Turnieren. Am 1. September soll es eine offene Stadtmeisterschaft geben, an der nach Möglichkeit junge Talente und erfahrene Spieler aus den Reihen der »Königsspringer Karben« zeigen sollen, was sie können.
»Viele Jugendliche, aber auch Erwachsene spielen Schach im Internet oder gegen einen Computer. Bei unseren Spieleabenden ist man in geselliger Runde und spielt live eine Partie«, streicht Kuban heraus. Wer der Faszination der Schachspiels erliege, bei dem nie ein Spiel dem anderen gleiche, der lerne am besten im Verein und erreiche dort ein anderes Niveau.
»Trainieren gehört dazu, das Einüben von Schachzügen bis hin zur Schachtheorie«, erklärt Kuban. So habe er das auch selbst erlebt. »Mein Vater hat mir mit zehn Jahren das Schachspielen beigebracht, und ich habe erst einmal jedes Spiel gegen ihn verloren. Als ich aber dann mit einem Freund spielte, der gleich stark war und er mich mitnahm zu seinem Schachverein, da lernte ich viel, verbesserte mich und gewann Spiele«. Das war 1968, als die legendäre Schachabteilung des KSV Klein-Karben gegründet wurde. Kuban galt als Schachtalent und gelangte bis zur Landesklasse. »1986 bin ich Vizehessenmeister geworden«, erzählt er.
Von Anne-Rose Dostalek
Kontakt
Schachverein »Königsspringer Karben«, Kontakt: Günther Kuban
Mobil: 01(63/8(45(52(40
E-Mail: gckuban@aim.com
Spielabende gibt es ab sofort in der Gaststätte Schuldt, »Zur Ludwigshöhe« in Klein-Karben, Rendeler Straße 12, montags von 18 bis 20 Uhr für Kinder und Jugendliche sowie dienstags von19 bis 22 Uhr für Erwachsene. Einfach einmal reinschauen und mitmachen. (ado)