Karben. Kaum glauben konnten die Naturschützer des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Karben (Bund), was sie am Donnerstag der Vorwoche auf ihrer Streuobstwiese am Klein-Karbener Friedhof sahen: „Gähnende Leere an den Bäumen – alle Äpfel geklaut!“, empören sich die Naturschützer per Pressemeldung.
Alle Schilder mit der Aufschrift: „Wir ernten selbst!“, die von der Streuobstgruppe Tage zuvor an den Bäumen befestigt worden waren, seien zerfetzt und die Äpfel unberechtigterweise geerntet worden. Und das, obwohl diese Fläche zusätzlich durch ein Schild ganzjährig ausdrücklich als Naturschutzgrundstück ausgewiesen sei.
Stinksauer auf die Apfeldiebe ist Ulrike Loos, eine der Aktiven der Bund-Gruppe, die mit den Naturschützern schon seit vielen Jahren die zeitaufwändige Pflege der Streuobstwiesen leisten. Erst in diesem Frühjahr haben die Ehrenamtler in etlichen Arbeitseinsätzen die Apfelbäume geschnitten, um die Fruchtbildung anzuregen und den Astbruch zu vermeiden, der durch das Eindringen von Fäulnisbakterien in Folge den ganzen Baum gefährden könnte.
Jetzt wollten die Naturschützer den verdienten Lohn für die Arbeit ernten. Vergeblich! Die Äpfel sollten von den Hobbykelterern zu Apfelwein verarbeitet werden, mit dem sich die Mitglieder an dem Wettbewerb „Wer hat das beste Stöffche“?“ beteiligen wollten.
Als dreist und unverfroren stufen die Bundis dieses ungesetzliche Ernten durch Unbekannt ein, „das keinesfalls als ein Kavaliersdelikt oder Mundraub, sondern als Diebstahl angesehen werden muss“, so Loos. Wer gesehen hat, dass geerntet wurde, und Hinweise über die Personen geben kann, wird um Informationen gebeten unter Telefon (06039) 2883 oder E-Mail bund.karben@bund.net. (cwi)