Nidderau. Spaß haben, Neues kennenlernen und dabei die Natur mit allen Sinnen erleben. Das ist das Motto des Naturschutzerlebnistags, bei dem auch die Kinder-Umwelt-AG dabei war. Die Stadt hatte sich am landesweiten Naturschutzerlebnistag, zu dem die Naturschutz-Akademie Hessen aufgerufen hatte, beteiligt. „Wir möchten Kindern und Eltern die Möglichkeit geben, gemeinsam Natur zu erleben“, sagte Katja Adams vom Umweltbüro.
Bei der Kinder-Umwelt-AG – einer von vier Nidderauer teilnehmenden Naturschutzgruppen – lautet des Motto „Mit Robin Hood durch den Wald“. Zunächst bastelten die Kinder unter Anleitung von Adams und Claudia Hentzschel – eine der Leiterinnen der Kinder-Umwelt-AG – Filzbeutel, um darin Kräuter zu sammeln.
Während ein Teil der Gruppe voller Konzentration Filzbeutel bastelte, tobten sich die anderen Kinder aus. So hatte sich Betreuer Thomas Raphael das Burgspiel ausgedacht, bei dem ein Kind als Burgherr darüber wacht, dass die anderen seinen Burgturm – in Form einer auf einem Podest stehenden Plastikwasserflasche – nicht mit einem Ball umstoßen können. Bei einer weiteren Gruppe unter Anleitung von Sabine Helsper stand die Geschicklichkeit im Vordergrund. Jeweils zwei Kinder balancierten einen oben geöffneten Pappkarton auf zwei Ästen. Die anderen Kinder versuchten, den Karton durch Hineinwerfen von Tannenzapfen zu Fall zu bringen.
Als die Kinder ihre Filzbeutel fertiggestellt hatten, ging die Kindergruppe in den nahen Wald. „Schaut euch mal um, was hier so alles wächst“, forderte Hentzschel die Kinder auf. Und da wächst so einiges, vom Gewöhnlichen Gundermann über das Gemeine Scharbockskraut bis hin zum Wald-Sauerklee und dem bekannten Waldmeister. Dieser eigne sich nicht nur zur Herstellung von Getränken, sondern könne auch zur Linderung bei Insektenstichen aufgelegt werden, erfuhren die Kinder.
Andere Pflanzen eigneten sich zur Zubereitung von Tees oder bei Magen-Darm-Beschwerden. Es sei „schade, dass diese Kräuter so wenig Beachtung finden“, sagt Hentzschel. „Brennt die nicht?“, fragt Tim (11) skeptisch, als Hentzschel die gelben Blütenstengel der dekorativen Goldnessel abpflückt. Im Gegensatz zur Brennnessel brenne diese nicht. Vivien (9) und Hannah (10) sind auch sonst bei der Kinder-Umwelt-AG. „Wir wollen die Natur schützen. Und wir unternehmen schöne Ausflüge“, sagt Vivien. Man erfahre viel über Tiere und Pflanzen, das gefalle ihr gut, berichtet Hannah. Für die AG werden Gruppenleiter gesucht. Interessenten sollten an zwei Samstagen im Monat Zeit haben, gerne mit Kindern arbeiten und sich für die Natur interessieren.
Die Kinder-Umwelt-AG trifft sich an jedem zweiten Samstag. Interessenten und mögliche Gruppenleiter können sich unter Telefon (0 61 87) 29 91 80 ans Umweltbüro wenden.