Jetzt feiern sie wieder, die Okärber, denn zur Faschingszeit geht es richtig rund im Bürgerhaus. Gleich sechsmal laden die Narren der Sport- und Kulturgemeinschaft Okarben zu ihren Sitzungen ein und 6×11 Jahre Fasching ist in diesem Jahr die magische Zahl.
Karben. Zum närrischen Jubiläum haben sich die Okärber Narren richtig ins Zeug gelegt und zeigen eine fast vierstündige turbulente Bühnenshow mit Tanz, Musik und Vorträgen. Dazu Highlights aus sechs Jahrzehnten und Erinnerungen der „Oldie-Mäuse“.
Zum Auftakt wirbelte die im Sommer gegründete Garde-Tanzgruppe über die Bühne. Vierzehn Mädchen haben über Monate geprobt, um die Eleganz, Präzision und Schnelligkeit zu erreichen, die den Gardetanz auszeichnet. Nicht nur der Saal war begeistert, sondern auch Sitzungspräsident Carl Bennet Bienstock, der den Mädchen zum Dank den Faschingsorden überreichte.
Dass 66 Jahre Karneval in Okarben nicht Stillstand bedeutet, sondern intensive Nachwuchsarbeit, zeigte sich auch mit dem nächsten Auftritt. Mit „Lars und Tobias“ standen Jugendliche in der Bütt, die auf sehr authentische Weise ihre Nummer „Papa wird’s schon richten“ abzogen. Die beiden blonden Schönheiten Vanessa und Linda, ebenfalls zwei Eigengewächse des Vereins, sind schon richtig erwachsen und gaben jede Menge Pikantes preis.
Als Hingucker des Abends entpuppten sich die Tanzgruppen. Ob es sich um die Mini-Mäuse, Midi- oder Maxi-Mäuse handelte, sie alle bezauberten mit fantasievollen Kostümen und schwungvoller Musik. Mickey-Mäuse in Rot und Schwarz tanzten über die Bühne, zeigten akrobatische Hebenummern und lachten ins Publikum.
Zwischen 12 und 17 Jahren sind die Midi-Mäuse, die in feschem Rot und mit viel Glitzer als Zirkusgirls über die Bühne wirbelten. Der Ruf „Zugabe, Zugabe“ verhallte nicht ungehört, und so ließ sich Sitzungspräsident nicht ungern dazu überreden, die Mädchen zu einem weiteren Tanz aufzufordern. „Die Orden gibt es hinterher“, sagte er launig, denn sonst würden sich die langen Bänder nur verheddern. Insgesamt zählt die Tanzgruppe der SKG unter der Leitung von Heidi Reuther etwa 70 Aktive. Jahr für Jahr bestreiten die Tänzerinnen einen großen Teil des Programmes und sorgen für den anspruchsvollen Show-Charakter des Okärber Faschings.
Heidi Reuther geht aber nicht nur als Abteilungsleiterin für den Tanz ein Ruf voraus, sondern auch als spitzzüngige Büttenrednerin. Für ihren Bütten-Star haben die Okärber Narren sogar extra eine Hymne aus der Taufe gehoben, die zugegebenermaßen nicht ganz unbekannt ist. „Heidi“ erklang es und Heidi Reuther strebte durch den vollen Saal nach vorne, trat in die Bütt und legte los. Als „Ministerinnen-Anwärterin“ ließ sie das Personalkarussell rotieren, nahm die „Truppen-Ursel“ aufs Korn und vergaß auch Benedikt, den Viertel vor Zwölften, nicht. Auch die kleine, heile Welt von Karben nahm Reuther aufs Korn und fand die neue Mitte zum Entzücken, weil Mann, Frau und Kind nun noch in weiteren Läden einkaufen können.
In die Bütt stieg auch Urgestein Reinhard Vancura und strapazierte die Lachmuskeln als Fußballer bei den Weltmeister-Profis. Eine hinreißende und zugleich urkomische Zeitreise zeigten die „Prosecco-Drosseln“. Die Mischung aus Slapstick und Musik begeisterte so sehr, dass die Besucher im ausverkauften Saal jubelnd die Arme hochrissen und die Faschingsraketen steigen ließen mit Händeklatschen, Füßetrampeln und dreifachem närrischen Helau.
Bilder zum Fasching 2014 sehen Sie in der Bildegalerie unter ww.karbener-zeitung.de