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Nachwuchs bekämpft „Großfeuer“ – Jugendfeuerwehren üben ihr Können gemeinsam mit Jugendrotkreuz und Kollegen aus Karben

Bad Vilbel. Aus Fenstern und Türen quillt überall der Rauch. Über der Fahrzeughalle stehen Felix und Tim am geöffneten Dachbodenfenster, rufen um Hilfe und fuchteln verzweifelt mit den Armen. Plötzlich sind sie nicht mehr zu sehen. Sie haben das Bewusstsein verloren, noch ehe Feuerwehr und DRK eintreffen. Jede Minute zählt.

Das wissen auch die 75 Jugendfeuerwehrleute der Stadtteilwehren und die acht aus Klein-Karben, die nun mit Blaulicht und Martinshorn zum Stützpunkt einbiegen. Während die Einen gleich Schläuche ausrollen und koppeln, um einen Löschangriff zu starten, dringen Andere sofort ins Gebäude vor, um eingeschlossene und verletzte Personen zu retten. Wie viele es sind, ist unbekannt.

Nicht nur Puppen dienten als Verletzte, sondern auch die Kinder von der Bambino-Feuerwehr Gronau und des Jugendrotkreuz (JRK) unter der Leitung von Annika Zeller, Annika Führer und Christine Bitzer. Sie hatten eine Verletztensammelstelle auf dem Parkplatz vor der Fahrzeughalle eingerichtet, wo nach und nach die lädierten, hustenden Opfer hin geführt oder getragen wurden. „Es ist wichtig für die Jugendfeuerwehrleute zu lernen, dass Verletzte nicht irgendwo abgelegt werden“, erklärte Stadtjugendwart Klaus Splittdorf. Deshalb freue er sich, dass bereits zum dritten Mal die Zusammenarbeit mit dem JRK so gut geklappt habe.

Die „Verstärkung“ durch Klein-Karben habe sich aus seiner Freundschaft mit dem dortigen Stadtjugendwart Markus Dreßler ergeben. „Wir sind gute Nachbarn und unsere Einsatzabteilungen müssen oft zusammenarbeiten. Da ist es sinnvoll, wenn sich schon die Jugendlichen kennen lernen. Ich freue mich, dass sich eine engere Kooperation anbahnt.“

Trotz starker Verrauchung seien alle Personen sowie Gasflaschen und andere versteckte Gefahrenquellen gefunden worden. „Wir sind rundum zufrieden“, sagt Splittdorf. „Unsere Jugendlichen haben ihr Können unter Beweis gestellt und gezeigt, dass sie in der Lage sind, einen kompletten Löschangriff aufzubauen.“ Auch Kernstadt-Wehrführer Mario Migdalski lobte: „Es hat alles wunderbar geklappt.“ (bep)