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Nachts wird’s Gelb – Ovag tauscht Straßenleuchten aus bei gleicher Lichtstärke, weniger Verbrauch

Karben. Zwei Handgriffe, und der Lampenschirm klappt herunter. Marcel Guckelsberger (19) greift in die Fassung, schraubt erst die eine, dann die andere Birne heraus. Die Zeit der Quecksilberdampflampen ist in dieser Straßenlaterne im Hessenring zu Ende.

Mit seinem Kollegen Hans-Jürgen Jung (61) ist Guckelsberger dabei, die Leuchtmittel in den Karbener Straßenlaternen auszutauschen. 925 Lampen werden ausgetauscht, 948 neue Leuchtmittel eingebaut.

Dass die Lampen ausgetauscht werden, ist Folge des Lichtliefervertrages, den die Stadt mit der Ovag abgeschlossen hat. Statt nur den Strom zu liefern, kümmert sich der Energieversorger um die gesamte Beleuchtung, wartet die Masten, kontrolliert alle vier Wochen. Der Vertrag beinhaltet, dass die Ovag sparsamere Birnen einsetzt. So werden die Lampen durch Natriumdampf-Hochdrucklampen ersetzt. Sie sind haltbarer, geben mehr Helligkeit. Statt zwei Birnen zu je 80 Watt wird nur noch eine zu 75 Watt gebraucht. Diese leuchtet auch die ganze Nacht in voller Stärke. Bisher wurde eine Birne um 23 Uhr abgeschaltet.

Abgesehen von tonnenweise CO2 sparen die Lampen Geld: 6300 Euro pro Jahr kostet Karbens Straßenbeleuchtung weniger, sobald sie fertig umgerüstet ist. Das werde in Karben sukzessive bis 2011 geschehen, kündigt Gerd Stüber an, bei der Ovag zuständig für die Straßenbeleuchtung.

Das Geld spart zwar der Energieversorger. Die Kommune profitiert, weil sie die Gesamtleistung günstiger als bisher von der Ovag einkaufte. Weshalb Bürgermeister Roland Schulz (SPD) erfreut ist: „Die Stadt kann Geld sparen, und es ist ökologisch sinnvoll.“

Schon von der Straße aus hatte Hans-Jürgen Jung kritisch zur Lampe im Hessenring hinaufgeblickt. „Die ist kaputt“, sagte er. Auf Höhe der Lampe wird es Gewissheit für Marcel Guckelsberger: ein Loch im Glas. Also muss auch dieses ersetzt werden. An einer Seite macht sich Marcel daran, den Schirm zu lösen.

Karben, Rosbach, Wöllstadt, Niddatal, Echzell – zwölf Orte in der Wetterau haben die Ovag bereits mit der Lichtlieferung beauftragt. Viel Arbeit also für Jung und Guckelsberger. Sie brauchen allein für Groß- und Klein-Karben einige Wochen. 1300 Lampen warten hier auf sie. Die anderen Stadtteile folgen später. „50 Lampen kann man am Tag schaffen, aber das ist schon viel“, erklärt Hans-Jürgen Jung.

Marcel Guckelsberger hat frisch ausgelernt als Elektroanlagenmonteur. „Das macht schon Spaß hier draußen“, sagt er. Auch bei Regen? „Na ja.“ Schlimmer seien heiße Sommertage. „Wenn man hier draußen steht, dann muss man sich gut schützen. Sonst ist man ganz schnell knallrot.“