Nach drei Jahren ist es jetzt wieder soweit: am 26. September (Samstag) öffnen zwölf christliche Gotteshäuser zur „Nacht der Kirchen“. Zehn Kirchengemeinden und viele Ehrenamtliche laden ein zu meditativer Stille, aber auch zu Theater, christlichen Bands, Scherbenkunst und Theater.
Bad Vilbel. Was es sonst nur in der Osternacht zu erleben gibt, die nächtliche Atmosphäre in der Kirche, das soll nach 2012, zum zweiten Mal in zwölf Gotteshäusern zu erleben sein. Es gibt Gelegenheit, zu Entdeckungen anderer Gemeinden und Glaubenswelten. Die ökumenische Auftaktveranstaltung beginnt um 18 Uhr in der Sankt-Nikolaus-Kirche, danach geht es ab 19 Uhr in den anderen Kirchen mit einem Abendprogramm bis mindestens 22 Uhr los, erläutert Pfarrerin und Koordinatorin Ulrike Mey von der Christuskirche.
Meditativ bis rockig
Die Gemeinden haben jeweils im Stundentakt ein Programm vorbereitet. So beginnt die Christuskirche mit dem lautmalerischen Familienkonzert „Peter und der Wolf“ mit Orgelmusik und szenischen Elementen. Ein Jugendchor singt, es gibt Filmmusik und ab 22 Uhr ein rockiges Lobpreiskonzert.
Die evangelische Kirche Massenheim lädt als Ruheinsel bei meditativer Musik und Kerzenschein ein. Die evangelische Kirche Dortelweil bietet Kirchenführungen und musikalische Dankesandachten. Ihr noch nicht ganz fertiggestelltes Gotteshaus öffnet die syrisch-orthodoxe Kirche in Massenheim, es gibt Chorgesang auf aramäisch, der Muttersprache Jesu. Neu zu entdecken ist auch die 2012 neugestaltete Sankt-Marien-Kirche in Dortelweil, wo das Blasorchester aus Massenheim spielt.
Bunt ausgeleuchtete „Scherbenkunst“ präsentiert Glaskünstlerin Beate Poldermann in der Auferstehungskirche, dazu gibt es Lesungen und Gedankenanstöße, musikalisch begleitet von Antje Schächer an der Gitarre.
„Krimi-Orgel“
Musikalisch präsentiert sich auch die Neuapostolische Kirche mit Chor, Flötenkonzert, instrumenteller Musik, Lesungen. Der Bonifatiusweg nach Fulda wird in der evangelischen Kirche Gronau vorgestellt und zum Ausklang gibt es, wie vor drei Jahren, ein stimmungsvolles Harfenkonzert. Licht-Klang-Raum nennt sich die Kirchenführung in Heilig Geist auf dem Heilsberg. Um 22 Uhr erklingt die „Krimi-Orgel“ – eine musikalische Lesung. Ein Theaterstück haben Jugendliche der Landeskirchlichen Gemeinschaft vorbereitet. Meditative Klänge der Orgel erklingen in Verklärung Christi. Auf ein Motto habe man dieses Jahr verzichtet, „die Vielfalt ist das Programm“, betont Mey. Die Veranstalter versprechen, dass alle, die es wünschen, nach der Veranstaltung nach Hause gefahren werden. Ohnehin könne man kaum mehr als drei Kirchen erkunden.
Gelebte Ökumene
Johannes Misterek, Massenheims evangelischer Pfarrer, wünscht sich, dass diese Aktion auch effektiv in die Gemeinden wirkt, Gespräche ankurbelt und Vorbehalte abbaut. Das sei gelebte Ökumene. Ulrike Mey sagt, jenseits der Kirchenbürokratie gebe es an diesem Abend auch ganz einfach „Dinge, die Freude machen“.