Bad Vilbel/Karben. Die Kooperation zwischen den Nachbarstädten Bad Vilbel und Karben nimmt konkretere Formen an. Eine Expertengruppe aus beiden Rathäusern durchleuchtet nun die Verwaltungen nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit – damit es für beide Städte billiger wird.
Die beiden Städte liegen direkt nebeneinander, im gleichen Landkreis, haben zusammen mehr als 50 000 Einwohner. Mit dem Duo Stöhr-Rahn kommt nun Schwung in die Kooperation. Bad Vilbels Thomas Stöhr und Karbens Guido Rahn (beide CDU) kennen und schätzen einander schon lange, schon aus der Jungen Union. Seit Jahren schon arbeiten beide im Planungsverband eng zusammen. Zuletzt ließen die Städte ihre Wälder gemeinsam zertifizieren, sparten mit 11 000 Euro fast die Hälfte der Kosten ein. Auch die Personalverwaltung fassen die Städte bald zusammen, müssen dafür nur einmal teure Software anschaffen (wir berichteten). Dass die Zusammenarbeit noch weiter gehen sollte, hatte Rahn schon öfter angekündigt. Bauhof, Einkauf, vielleicht gar eine gemeinsame Ordnungspolizei und ein gemeinsames Standesamt – Ideen gibt es auf beiden Seiten reichlich.
Eine Arbeitsgruppe nimmt diese nun einzeln unter die Lupe und klopft sie auf Machbarkeit ab – an der Spitze Hauptamtsleiter Walter Lassek und Bauamtsleiter Erik Schächer aus Bad Vilbel sowie der neue Verwaltungsleiter Hans-Jürgen Schenk aus Karben. „Ziel ist es, Aufgabenstellungen und Arbeitsbereiche zu finden, die man gemeinsam erledigen kann“, erklärt Rahn. „Mit der interkommunalen Zusammenarbeit sollen Synergieeffekte und finanzielle Einsparpotentiale genutzt werden.“
Einige Ideen scheinen dabei schnell konkret zu werden. So möchten die Karbener gerne den Spülwagen der Stadt Bad Vilbel für Kanaluntersucherungen und -spülungen nutzen. Das verbessere die Auslastung des Fahrzeugs, die Vilbeler bekämen Leihgebühren, und für Karben würde es günstiger, als weiterhin Aufträge an Fremdfirmen zu vergeben. Im Gegenzug könnten die Vilbeler „gegen Abrechnung“ (Rahn) die qualifizierten Baumkontrolleure aus dem Karbener Rathaus einsetzen – statt private Gutachter zu beauftragen.
Gemeinsame Blitzer für die Ordnungspolizei, ein gemeinsames Lager für Salzlauge für den Winterdienst, gemeinsame Materialbeschaffung – zwar sind es zumeist Kooperationen im Kleinen, doch könnten die beiden Städte damit viel Geld sparen. „Und dies“, sagt Thomas Stöhr, „bei gleichbleibender Leistung für die Bürger.“ (den)