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Nachahmenswert

Christa Gobst, Hans-Werner Opitz und Hans Dernedde vor dem sorgfältig gedeckten Gabentisch, den sie bald darauf abdecken durften, um die Spenden zum Tafelbüro zu bringen. Foto: Hirschmann
Christa Gobst, Hans-Werner Opitz und Hans Dernedde vor dem sorgfältig gedeckten Gabentisch, den sie bald darauf abdecken durften, um die Spenden zum Tafelbüro zu bringen. Foto: Hirschmann

Bad Vilbel. Ihren 75. Geburtstag hat Ursula Kester im Kreis der Familie in ihrer Wohnung in der Parkstraße groß gefeiert. „Das war sehr schön“, sagte sie, aber ebenso gefreut hat sie sich, dass Kinder und Enkel sowie auch die weitere Verwandtschaft ihrem Wunsch nachgekommen sind, und Lebensmittel sowie Pflegeartikel für die Bad Vilbeler Tafel eingekauft haben. „Ich bekomme, was ich brauche, das ist bei denen, die von der Tafel unterstützt werden, nicht der Fall“, begründet sie ihren Wunsch. „Ich weiß, was Hunger ist“, sagt die gebürtige Hanauerin, die mit Eltern und Geschwistern nach der Zerstörung ihrer Heimatstadt im Krieg nicht auf Rosen gebettet war.

Auch an Weihnachten hatte Ursula Kester auf Geschenke verzichtet und stattdessen ihre Kinder zum Einkaufen für die Vilbeler Tafel losgeschickt. So waren nun Christa Gobst, Hans-Werner Opitz und Hans Dernedde vom Tafelbüro nun bereits innerhalb von nur wenigen Wochen bereits zum zweiten Mal mit dem Lieferwagen zur Abholung der gespendeten Lebensmittel im Hause Kester willkommen. Christa Gobst hatte sich bereits zuvor mit Ursula Kester zusammengesetzt und besprochen, was die Tafel am dringendsten benötigt. So hatte die Spenderin über ihre Kinder und Enkel neben Kaffee, Nutella, Honig weitere Lebensmittel besorgen lassen, die noch lange haltbar sind. „Solche Nahrungsmittel bekommen wir nicht oft gespendet“, lobten die Tafelhelfer. Das Gleiche gilt für Pflegemittel wie Seife und Shampoo, aber auch Reinigungsmittel für Bad und Küche.

Ursula Kester hofft, dass sich andere an ihrer Idee ein Beispiel nehmen und ebenfalls bei Festen und Geburtstagen auf Geschenke verzichten und stattdessen die Gäste und Gratulanten bitten, etwas für die Tafel zu spenden – seien es Sachspenden oder Geld. Ihr in Süddeutschland lebender Bruder, der kürzlich seinen 70. Geburtstag gefeiert habe, sei ihrer Empfehlung schon gefolgt, berichtet sie nicht ohne Stolz. (hir)

Das Büro der Bad Vilbeler Tafel ist erreichbar unter Telefon (06101) 8027272. Weitere Informationen beim Nachbarschaftshilfeverein unter „www.nachbarschaftshilfe-bv.de“.