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Musik voller Kraft und Liebe

Das Bad Vilbeler Kammerorchester unter Leitung von Klaus Albert Bauer (vorne) wusste das Publikum zu überzeugen. Foto: Christine Fauerbach
Das Bad Vilbeler Kammerorchester unter Leitung von Klaus Albert Bauer (vorne) wusste das Publikum zu überzeugen. Foto: Christine Fauerbach

Bad Vilbel. Mit einer klangvollen Premiere startete das Musikprogramm in der Bad Vilbeler Stadthalle Vilco am Sonntagnachmittag in seine zweite Spielzeit. Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU) begrüßte zum ersten Neujahrskonzert der Stadt Bad Vilbel in Kooperation mit dem Lions- Club Bad Vilbel und den Stadtwerken 855 Besucher. Er kündigte an, dass das Gesamtensemble aus Vilco und Kurhaus und die Innenstadtsanierung, die eines der größten Projekte in der Geschichte der Kommune sei, im Frühjahr abgeschlossen ist. Die Musikerinnen und Musiker des unter Leitung von Klaus Albert Bauer spielenden Bad Vilbeler Kammerorchesters (BVKO) hatten im April die Stadthalle musikalisch eröffnet.
Dialog zwischen
Klavier und Orchester

Das Bad Vilbeler Kammerorchester begrüßte sein Publikum mit einem der bekanntesten Hits aus der tschechischen Klassik: Dem slawischen Tanz Nr. 8 G-Dur von Antonin Dvorák. Zuvor hatte Dirigent Klaus Albert Bauer mit Blick auf Kriege und Krisen gesagt: »Heute machen wir schöne Musik!« Die Sabine Fischmann führte durch das Programm. Sie bekräftigte: »Kraft, Liebe, Mut und Hoffnung sind nötig um das Negative in der Welt abzustellen. Alles dies finden wir in der wunderbaren Musik.«
Es folgte das Klavierkonzert e-Moll, Satz 2 und 3, von Frédéric Chopin. Gespielt wurde es in der Vilco vom Pianisten und Dozenten Dmitry Ablogin. Er gilt als Shootingstar der Pianisten-Szene. In Chopins e-Moll-Konzert spielt das Klavier die Haupt- und das Orchester eine Nebenrolle. Im Laufe des Stückes tritt das Klavier in einen Dialog mit dem Orchester ein. Die stürmisch herbeigeklatschte Zugabe lieferten Dirigent Bauer und Pianist Ablogin als Klavierduo ab.
Der zweite Teil des Neujahrskonzertes bestritt das BVKO mit Werken von Johannes Brahms, Johann Strauss (Vater), Johann Strauss (Sohn), Josef Strauss und Georg Friedrich Händel.
Schwungvoll interpretiert wurden so unterschiedliche Stücke wie Brahms »Ungarischer Tanz Nr. 1 g-Moll und Nr. 5 g-Moll«, die zum Schunkeln und Mitwippen einladenden Stücke wie die Walzersuite »Sphärenklänge« von Josef Strauss sowie von Johann Strauss (Sohn) die Schnellpolkas »Unter Donner und Blitz« und »Tik-Tak-Polka«.
Feuerwerk
zur Feuerwerkmusik

Ihren großen Auftritt als Sängerin und Schauspielerin hatte Sabine Fischmann dann als »fränkische Adele«. Sie schlüpfte in die Rolle der Adele aus dem dritten Akt der Operette »Die Fledermaus« von Johann Strauss (Sohn). Die Sopranistin spielte und sang mit sichtlichem Spaß an der Rolle, die Arie der Adele »Spiel ich die Unschuld vom Lande«.
Um das bisher Gehörte noch zu toppen, bedurfte es eines »Riesenspektakels«. Gefunden wurde es mit der Feuerwerksmusik-Ouvertüre aus der fünfsätzigen Orchestersuite in D-Dur von Georg Friedrich Händel. In Auftrag gegeben hatte es König Georg II. als Festmusik zum Feuerwerk anlässlich des Aachener Friedens. Gespielt werden sollte die Komposition allein mit Militärmusikinstrumenten, das hieß ohne Streicher.
Bis heute zählt die Feuerwerksmusik zu den populärsten Werken von Händel. Passend zum Titel, wurde während der gelungenen Interpretation der gewichtigen Ouvertüre der Feuerwerksmusik, die mehr als zwei Drittel des Gesamtspieldauer der Suite in Anspruch nimmt, im Saal ein »Feuerwerk« gezündet. In Feuerschalen lodernde Flammen, Sternen-, Lichterfeuerwerke und Lichtspiele sorgten für eindrucksvolle Effekte. Die stürmisch herbeigeklatschte Zugabe wurde mit dem Wiener Neujahrskonzert-Klassiker »Radetzky-Marsch« gespielt.
Von Christine Fauerbach