Karben. Etwas Fußball hatte Nina am Donnerstagabend geguckt, wie viele andere, und war dann in die Schule geeilt, um Besseres zu leisten als die Deutsche Fußballelf. In der Musik. Ein Jahr lang hat Nina zusammen mit allen Mädchen und Jungen aus der 5aG der Kurt-Schumacher Schule Orchesterunterricht auf Blasinstrumenten gehabt, jetzt stand der Abschluss auf dem Programm. Ein „Sommernachtskonzert“, zusammen mit der Klasse 6aG und dem Jugendorchester Attaca.
Anderthalb Stunden musizierten rund 100 Kinder und Jugendlichen in der voll besetzten Schul-Aula vor Eltern, Geschwistern und Freunden, bliesen in einem heiteren, schwungvollen Konzert allen Fußball-Frust davon und zeigten musikalische Hochleistungen. Für einen fließenden Übergang vom Fußball zur Musik sorgte die Klasse 5aG. „Wir wünschen allen viel Spaß bei unserem EM-Rhythmus“, sagte Nina.
Die Schülerin war bei diesem Konzert gleich doppelt gefordert: als Hornistin und als Ansagerin. Mit schwungvollen Klatschen und Tor-Rufen bewiesen die Mädchen und Jungen zuerst rhythmische Sicherheit, dann griffen sie zu ihren Instrumenten und spielten flott und sicher die Stücke, die sie eingeübt hatten. „Es ist unglaublich, was die Kinder nach einem Jahr schon können“, sagte Musik- und Klassenlehrerin Karin Borbonus. Nina hatte sich zu Schuljahresanfang das Horn als Musikinstrument ausgesucht, andere lernen Querflöte, Saxofon und Klarinette, Tuba, Bariton und Posaune.
Zwei Jahre lang haben sie als Bläserklasse gemeinsamen Orchesterunterricht, dann kann jedes Kind entscheiden, ob es mit der Musik weitermacht und individuelle Musikstunden nimmt. Drei Jugendorchester stehen ihnen je nach Können offen: Aeroflot, Intermezzo oder Attaca. Möglich macht das alles die Kooperation zwischen der Stadtkapelle Karben und der Kurt-Schumacher-Schule. Nach der 5aG zeigte die Klasse 6aG, was sie alles bei Claus Carsten Behrendt gelernt hat. Viel Beifall gab es für ihr schwungvolles reifes Spiel, dann war die Oberklasse des musikalischen Nachwuchses dran: das Jugendorchester Attaca. Temporeich legten die vierzig jungen Bläser los, unterstützt von der Percussion-Gruppe. Meisterhaft bewältigten sie die verschachtelten Einsätze und sorgten für raumfüllenden Klang. Seinen Stolz auf dieses Orchester verhehlte ihr Dirigent Behrendt nicht. „Rhythmisch sehr präzise und musikalisch gereift, sie sind in einem Jahr sehr weit gekommen.“ (ado)