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Musik im Ort verwurzelt

Dorothee Graefe-Hessler überreichte in ihrer Funktion als Präsidentin des Landesmusikrates Hessen den Preis für die Auszeichnung als Landmusikort Hessen an Bürgermeisterin Conny Rück. In der Mitte steht Rücks Mitarbeiterin Tanja Jüngling. Foto: Georgia Lori
Dorothee Graefe-Hessler überreichte in ihrer Funktion als Präsidentin des Landesmusikrates Hessen den Preis für die Auszeichnung als Landmusikort Hessen an Bürgermeisterin Conny Rück. In der Mitte steht Rücks Mitarbeiterin Tanja Jüngling. Foto: Georgia Lori

Schöneck. »Schöneck ist Landmusikort Hessen des Jahres 2024 geworden«, sagte Sven Börger von den Freien Sängern Kilianstädten und begrüßte Dorothee Graefe-Hessler und Lisane Wiegand vom Hessischen Musikrat, die die Preisverleihung vornahmen. Staatssekretär Christoph Degen, die zu der Zeit noch amtierende Bürgermeisterin Conny Rück und deren Nachfolgerin Carina Wacker freuten sich über den Preis. Börger begrüßte zudem alle Vertreter, die an der Bewerbung des Musikpreises beteiligt waren, wie die Musikschule Schöneck-Nidderau-Niederdorfelden, die Turngemeinde 1902 Kilianstädten, das Blasorchester »Die Kilianstädter Musikanten«, die Freien Sänger, Michaela Knoll vom Chor »Orfeo« Oberdorfelden, den Hessischen Chorverband und das Blasorchester Büdesheim. Der Chor »Intonation« bot ein Lied zum Auftakt.
»Mich hat das so sehr für Schöneck gefreut, weil es die Vielfalt unserer Musikvereine spiegelt, die teils den Sportvereinen angegliedert sind. Diese Vielfalt hat es bewirkt, auch in Zusammenarbeit mit der Musikschule, dass wir eine super Kommune sind, was unsere Vereine betrifft«, sagte Rück. Sie lobte ihre Mitarbeiterin Tanja Jüngling und Börger, der die Idee an die Kommune herangetragen habe.
Zu Dritt habe man sich zunächst die Bewerbungsunterlagen angesehen, um sie mit Leben zu füllen, »doch ohne die Zuarbeit der beteiligten Vereine hätten wir es nicht geschafft«. Kulturstaatssekretär Degen: »Kultur findet überall im Land statt. Wir haben viele Menschen im Land, die ehrenamtlich Musik machen und damit auch den Nachwuchs fördern« Musik sei auch für das Soziale Miteinander sehr gut.
Dies bewies auch Anne Bauer von der Musikschule mit einem Ständchen auf ihrer Trompete.
Graefe-Hessler hielt die Laudatio. »Herzblut, Engagement, Energie, Mut sind Wörter, die uns einfallen, wenn wir von einer resilienten Musiklandschaft sprechen«, sagte sie. Die Zuhörer seien nicht nur heute im Bürgertreff, der vielen musikalischen Aktivitäten eine Bühne biete, sondern auch im hessischen Landmusikort des Jahres 2024.
Klima des
Möglichmachens

In diesem Programm, getragen vom Deutschen Musikrat und mit Unterstützung vom Bundesmusikverband Chor und Orchester (BMCO) und der Beauftragten der Bundesregierung von Kultur und Medien würden bis zu 13 Kommunen, Landkreise oder Landgemeinden als Landmusikort des Jahres ausgezeichnet. Aus jedem Flächenbundesland eine Gemeinde.
»In diesem Jahr gehört Schöneck zu den elf ausgezeichneten Orten, quer durch die Bundesrepublik. Im Ort schaffen Sie durch ehrenamtliches Engagement und Zusammenhalt mit Ihrer Energie und Ihrer Kreativität das, was wir jeder Gemeinde in Hessen wünschen. Mit den zahlreichen Aktionen der verschiedenen Vereine zwischen Freien Sängern und örtlicher Musikschule, Musikvereinen und Gemeindechor gelingt es Ihnen in Schöneck, Musik in allen möglichen Formen zu einem Zentrum zu machen. Sie zeigen uns damit, dass Musik kein Zeitvertreib für einige Wenige ist, sondern eine Rolle in aller unser Leben spielen kann«, sagte Graefe-Hessler. Dafür bedürfe es engagierter Einzelpersonen als Partner in den örtlichen Verwaltungsstrukturen und auch in der Musik. Es bedürfe ein Klima des Möglichen und des Möglichmachens, in dem Ideen und Initiativen gesät, gedeihen und geerntet werden.
In der Pandemie hätten die Sänger auf Streuobstwiesen ihre Probe durchgeführt. Sie füllten den Kalender der Gemeinde jedes Jahr aufs Neue und seien ein fester Bestandteil der Gemeinschaft. Zudem pflegten sie langjährige und intensive Partnerschaften mit Ensembles aus europäischen Partnergemeinden in Ungarn und Frankreich. All diese Puzzleteile hätten die Jury zur Vergabe des Preises bewegt. Sie wünschte, dass die Auszeichnung als Katalysator und Vorbild dienen könne für neue musikalische Ideen vor Ort, für die Nachbargemeinden und den musikalischen Nachwuchs.
Graefe-Hessler überreichte eine Stele an Rück sowie eine Tafel, verbunden mit einer Geldsumme, die unter den beteiligten Vereinen aufgeteilt wird. Die Freien Sänger feierten am Ehrungstag zudem 20 Jahre Kinder-und Jugendchor und das 20. Musical mit »Beat deines Lebens«, das im Anschluss gezeigt wurde.
Von Georgia Lori