Niederdorfelden. Der Nikolaus ist ein pünktlicher Mann, zumindest jener, der seit vielen Jahren bereits den Weihnachtsmarkt in Niederdorfelden mit seiner Anwesenheit beehrt. Sehnlichst erwartet von den Kindern, kündigte um 16 Uhr das sonore Brummen eines Motors das Kommen des Weißbärtigen an, denn der Nikolaus fährt nicht in einer von Rentieren gezogenen Kutsche vor, sondern auf einem Motorrad. Denn der gute Mann hat ja in dieser Zeit viele Termine – und die abzuarbeiten erfordert eine besondere Logistik.
Er war auf dem Markt noch nicht abgestiegen, da war er schon von einer großen Schar Kinder umringt. Dort ein Wort, da ein kurzes Gespräch und dann gab es kleine Geschenke aus dem großen Sack, der gut gesichert auf das Motorrad gebunden war.
Nicht nur für die Kinder ist das der Höhepunkt des Weihnachtsmarkts, auch viele Erwachsene wohnen diesem Schauspiel immer wieder gerne bei.
Zuvor hatte der Volkschor in der evangelischen Kirche sein traditionelles Konzert gegeben. Über Lautsprecher wurde das Konzert auf die Straße übertragen, so dass die Besucher auch bei Glühwein und Würstchen der Interpretation traditioneller wie moderner Lieder, die zur Jahreszeit passen, lauschen konnten. Direkt vor dem Portal wartete auf kleine und große Besucher der sogenannte Krabbelsack, eine Art Institution in der Gemeinde. Bürger spenden kleine Geschenke, die werden in Säcke für Kinder und Erwachsene sortiert, und gegen einen Obolus dürfen Weihnachtsmarktbesucher sich ein Päckchen herausfischen. Der Erlös der Krabbelsäcke kommt dann gemeinnützigen Einrichtungen in Niederdorfelden zugute.
Auch schon Tradition hat das Kasperletheater, das im Jakob-Burkhardt-Haus für die kleinen Kinder spielt. Der Raum der „Flohkiste“ war bei den drei Vorstellungen jeweils rappelvoll. Die Kleinsten warteten voller Spannung, welche Abenteuer der Kasper und seine Freunde dieses Mal zu bestehen hatten. Die etwas größeren, die aus dem Alter fürs Kasperletheater herausgewachsen waren, konnten sich derweil mit spannender Lektüre an einem Stand mit gebrauchten Büchern eindecken.
Wer kreativ werden wollte, konnte im ersten Stock des Jakob-Burkhardt-Hauses, gleich neben dem Café der Landfrauen mit traditionell reich bestückter Kuchentheke, unter Anleitung von Mitarbeiterinnen der kommunalen Jugendarbeit basteln. Im Erdgeschoss hatten die Mitglieder des „Handarbeitskörbchens“ ihre Arbeiten ausgestellt. (set)